Erster Sucherfolg für neues Online-Angebot zur Suche von Vermissten

06.01.2014 | Soziale Arbeit | Nachrichten

Das Rote Kreuz hat mit einem neuen Online-Angebot die Suchmöglichkeiten nach vermissten Familienangehörigen verbessert. Der DRK-Suchdienst beteiligt sich an dem Pilotprojekt des Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und 18 europäischer Rotkreuzgesellschaften, bei dem über die Veröffentlichung von Fotos im Internet versucht wird, auseinander gerissene Familien wieder zusammen zu bringen. Ein erster Erfolg ist schon zu vermelden: Eine in Deutschland lebende Syrerin fand mit Hilfe des neuen Angebots ihre Eltern und Geschwister wieder. "Die Gründe für einen unfreiwilligen Kontaktabbruch von Familienmitgliedern können vielfältig sein: etwa in Folge bewaffneter Konflikte, bei Katastrophen, durch Flucht, Vertreibung oder Migration. Mithilfe des neuen Angebots können Menschen, die ihre Familienangehörigen in einem Land Europas vermuten und die sich zugleich in einem der 18 Länder aufhalten, deren nationale Rotkreuzgesellschaft sich an dem Projekt beteiligen, ein Foto von sich als suchende Person auf der Suchdienst-Website des IKRK veröffentlichen", sagt Dorota Dziwoki, Leiterin des DRK-Suchdienstes in Berlin. Die Website lautet www.familylinks.icrc.org. Durch dieses neue Angebot sollen die Gesuchten selbst oder aber Menschen, die mit ihnen im Kontakt stehen, von der Suche erfahren. Rückmeldungen erfolgen über ein Online-Formular auf der Website, das direkt an die jeweilige nationale Rotkreuzgesellschaft geleitet wird, die die Suche betreibt. Zugleich fertigt das IKRK regelmäßig aktualisierte Plakate mit den Fotos an, die an Orten, an denen sich Flüchtlinge erfahrungsgemäß aufhalten, platziert werden, zum Beispiel in der Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. Ende November 2013 gab es bereits den ersten Erfolg dieser neuen Möglichkeit der Online-Suche: Die 30-jährige Nabila flüchtete im September 2012 gemeinsam mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern aus Damaskus. Zu Fuß erreichen sie die Türkei, von dort aus geht die Reise weiter bis Heilbronn in Deutschland. Auf der Flucht reißt der Kontakt zu den Eltern ab. Darum veröffentlicht Nabila ein Foto von sich auf der Website des IKRK. "Plötzlich gab mir das DRK einfach die Nummer meiner Eltern. Ich habe angerufen, und dann haben wir nur geweint", beschreibt Nabila. Ihre Eltern waren auf die Suche ihrer Tochter aufmerksam geworden und hatten sich beim DRK-Suchdienst-Standort München gemeldet; sie leben derzeit als Flüchtlinge in der Türkei.

Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Roten Kreuzes e.V. vom 17.12.2013
www.drk.de