Drogen- und Suchtbericht 2018: Prävention bleibt wichtigstes Mittel im Kampf gegen Drogenkonsum

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, hat den aktuellen Drogen- und Suchtbericht vorgestellt. Junge Menschen konsumieren zwar weniger Tabak und Alkohol als früher, doch bereitet der Anstieg bei E-Zigaretten und Shishas Sorgen. Die Drogenbeauftragte möchte Präventionsangebote weiter ausbauen und einen breiten Diskurs zu Suchterkrankungen anstoßen.

„Während es weiter positive Entwicklungen bei den Kindern und Jugendlichen beim Tabak- und Alkoholkonsum zu verzeichnen gibt, sehen wir bei den neuen Produkten wie E-Zigaretten, Wasserpfeifen und Co. einen klaren Aufwärtstrend, sowohl bei Jugendlichen als auch bei den Erwachsenen. Hier müssen wir das Präventionsangebot weiter ausbauen. Auch Alkohol wird in Deutschland noch deutlich zu viel und vor allem viel zu gedankenlos getrunken. Das müssen wir ändern, denn für viele bedeutet Alkohol ein echtes Problem.“ 

Mit Blick auf die einzelnen Substanzen zeigt sich, dass der Tabakkonsum weiter sinkt. Erfreulich ist insbesondere, dass sich die Anzahl der rauchenden Schwangeren in den letzten 10-15 Jahren halbiert hat. Die Nutzung von E-Zigaretten und Shishas stieg weiter an, ohne dass jedoch genauere Angaben zur möglichen Gesundheitsgefährdung der einzelnen Produkte gemacht werden können. In Bezug auf den Alkoholkonsum in Deutschland bestätigt sich der  Langzeittrend, dass insgesamt weniger getrunken wird. Besorgniserregend bleibt jedoch der sogenannte "riskante Konsum", insbesondere von männlichen Jugendlichen. Der Konsum von Cannabis nimmt seit 2011 wieder zu. Problematisch bleibt weiterhin auch die Einnahme von Legal Highs, wobei auch für den diesjährigen Bericht keine belastbaren Zahlen zum genauen Konsumverhalten der sogenannten "neuen psaychoaktiven Stoffe" generiert werden konnten.

Die Drogenbeauftragte rief bei der Vorstellung des Berichts in Berlin dazu auf, Drogen- und Suchterkrankungen nicht ausschließlich in Fachkreisen zu diskutieren. Ziel müsse es sein, das gesamtgesellschaftliche Bewusstsein für das Thema zu erweitern und aufzuzeigen, dass Sucht Auswirkungen auf nahezu alle Lebenswelten hat.


Quelle: Pressemitteilung der Drogenbeauftragten der Bundesregierung; Drogen- und Suchtbericht 2018