Diakonie will Altersarmut mit Mindestrente ausschließen

Nach Ansicht der Diakonie muss die Verhinderung von Altersarmut bei den Koalitionsverhandlungen höchste Priorität erhalten. Der evangelische Wohlfahrtsverband fordert eine gesetzliche Mindestrente von 850 Euro, um Altersarmut zu vermeiden.

"Geringverdienende Erwerbstätige sind die armen Rentner von morgen - dieses Problem müssen wir heute lösen", sagt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland. "Lücken in der Erwerbsbiografie münden in niedrigen Renten. Wer längere Zeit erwerbslos ist, wegen Pflege und Erziehung zu Hause bleibt oder prekär beschäftigt ist, kann selten eine existenzsichernde Rente erwarten." Besonders gefährdet sind nach Ansicht der Diakonie Alleinerziehende. 40 Prozent beziehen Hartz IV und haben keine Chance, zusätzlich für das Alter vorzusorgen. Anlass sind die jüngsten Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes, nach denen sich die Zahl der Rentner in Armut in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt hat: 2003 bezogen etwas mehr als 250.000 Menschen über 65 Jahre Sozialhilfe, Ende 2012 waren es bereits knapp 465.000 Menschen. Schätzungen zufolge beantragen etwa 40 Prozent der Menschen, die einen Anspruch auf Grundsicherung im Alter haben, diese aus Scham nicht. "Die Diakonie schlägt daher vor, jeden Rentenantrag automatisch daraufhin zu überprüfen, ob ein Anspruch auf ergänzende Grundsicherung im Alter besteht", sagt Loheide. Die zentralen Forderungen der Diakonie für eine armutsfeste Alterssicherung wurden als Diakonie-Text 08.2013 unter dem Titel "Prävention und Bekämpfung von Altersarmut" veröffentlicht. Altersarmut unter Frauen: Mit Freundschaft aus der Armut

Quelle: Pressemitteilung der Diakonie Deutschland - Evangelischer Bundesverband vom 23.10.2013
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