Diakonie erwartet von der Politik entschiedenes Handeln

04.07.2013 | Altenhilfe | Nachrichten

Die Diakonie erwartet von der Bundesregierung, dass der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff zeitnah umgesetzt und auf ein solides finanzielles Fundament gestellt wird.

"Wir begrüßen die Empfehlungen des Expertenbeirats, auf die die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen schon seit Langem warten. Aber: Ohne ausreichende Finanzierung der erforderlichen Leistungen, bleiben die dringend notwendigen Verbesserung für die Pflegebedürftigen, ihre Angehörigen und die Pflegekräfte aus. Das darf nicht passieren", erklärt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland am Mittwoch in Berlin. Anlass ist die Übergabe des Berichts des Expertenbeirats am Donnerstag. Damit die dringend nötigen Veränderungen im Zusammenhang mit dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs bei den Betroffenen ankommen, seien die notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen und dürfe die Politik die Mehrausgaben nicht zu niedrig anzusetzen. "Die Umsetzung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs kann nicht kostenneutral erfolgen. Dies zeigen die Modellrechnungen des Beirats und unsere Erfahrungen aus der Praxis. Die pflegebedürftigen Menschen, ihre Angehörigen sowie die Mitarbeitenden in den Einrichtungen und Diensten warten schon zu lange darauf", betont Loheide. Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff stuft pflegebedürftige Menschen entsprechend ihrer Selbstständigkeit bezogen auf Aktivitäten und Lebensgestaltung ein. Dies wird sowohl in der ambulanten als auch in der stationären Pflege zu Höherstufungen führen, da die bisherige Beschränkung auf bestimmte, körperbezogene Verrichtungen entfällt. "Diese Höherstufungen müssen mit höheren Leistungen der Pflegeversicherung einhergehen. In der stationären Pflege muss der Personalschlüssel entsprechend dem Hilfe- und Pflegebedarf der Bewohner erhöht werden. Der Mehrbedarf an Pflegekräften muss sich in den Pflegesätzen widerspiegeln", fordert Loheide.

Quelle: Pressemitteilung der Diakonie Deutschland - Evangelischer Bundesverband vom 26.06.2013
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