DEVAP: Reform der Pflegeberufe nicht verschleppen

Weil die Verabschiedung des Pflegeberufegesetzes mit einer vereinheitlichten Ausbildung ins Stocken geraten ist, wandte sich der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) besorgt an die Politik.  In einem Brief an die Mitglieder der Bundestagsfraktionen appelliert der Verband, die schon seit Jahren diskutierte Modernisierung der Ausbildung zu unterstützen. „Auch angesichts des Fachkräftemangels müssen wir dringend handeln“, mahnt die Geschäftsführerin des DEVAP, Imme Lanz. Auf dem Ausbildungsmarkt mache sich die sinkende Zahl der Schulabgänger bemerkbar. Altenpflegeschulen berichten, dass die Bewerbungen für die Altenpflegeausbildung erheblich zurückgehen. Das Pflegeberufsgesetz war eine der Maßnahmen, um dagegenzusteuern. Viele hatten die Verabschiedung des Entwurfs eines Pflegeberufsgesetzes im Deutschen Bundestag noch vor der parlamentarischen Sommerpause erwartet. Das kam jedoch nicht zustande. Nun kann das geplante Gesetz frühestens mit Beginn der Sitzungswochen Anfang September wieder auf die Tagesordnung gesetzt werden. Gemeinsam mit der Diakonie Deutschland, dem Deutschen Caritasverband sowie verschiedenen Bundesfachverbänden setzt sich der DEVAP seit langem für eine Reform der Pflegeberufe und die Einführung der generalistischen Pflegeausbildung ein. Aber es gibt auch eine Reihe kritischer Stimmen,  Sozial.de berichtete. Der DEVAP hält die Einführung eines neuen, zukunftsweisenden Pflegeberufs für richtig und wichtig. Eine generalistische Ausbildung sei keineswegs eine Addition aus den bisherigen Pflegeberufen, sondern ein ganz neuer Beruf, so Lanz. Sie qualifiziere die künftigen Pflegefachfrauen und -männer sehr gut für die Anforderungen in einer immer komplexeren Versorgungslandschaft. Außerdem biete die neue Ausbildung breite Karrieremöglichkeiten. Ein weiterer Attraktivitätsfaktor sei mehr berufliche Mobilität durch die EU-Anerkennung des Abschlusses. Dieses Gesamtpaket werde auch neue Zielgruppen ansprechen.

Quelle: DEVP-Presseinformation vom 28. Juli 2016/ino