Deutscher Verein mahnt zur maßvollen europäischen Reform der Elternzeit

Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge unterstützt in weiten Teilen den Vorschlag der EU-Kommission, die Elternzeit europaweit zu reformieren und eine Pflegezeit einzuführen. „Die Einführung einer Vergütung für die Freistellungszeit setzt die richtigen Impulse, damit Männer sich partnerschaftlicher an Betreuungs- und Pflegeaufgaben in der Familie beteiligen", so Michael Löher, Vorstand des Deutschen Vereins.

Mütter erhielten so indirekt mehr Freiraum, aus einer Familienauszeit wieder gut in den Job einsteigen zu können, so Löher weiter. Eine neue Vaterschaftszeit sieht der Deutsche Verein allerdings kritisch. Die Abgrenzung zu bestehenden anderen Ansprüchen bleibe rechtssystematisch unklar.

In seiner kürzlich verabschiedeten Stellungnahme fordert der Deutsche Verein außerdem, alle Familienkonstellationen – insbesondere Einelternfamilien – gleich zu behandeln und dies in die EU-Regelungen aufzunehmen. Unter Verweis auf die Fortschritte, die Deutschland familienpolitisch im letzten Jahrzehnt gemacht hat, mahnt der Deutsche Verein insgesamt zur maßvollen Umsetzung der EU-Vorgaben. Beispielsweise dürfte die Ausdehnung der Ansprüche bis zum 12. Lebensjahr eines Kindes und das Recht auf befristete Teilzeit Arbeitgeber vor Herausforderungen stellen.

Die ausführliche Stellungnahme ist abrufbar unter www.deutscher-verein.de


Quelle: Presseinformation des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge vom 21. September 2017