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DBSH verabschiedet "Trierer Erklärung"

Ältere Menschen werden aus unterschiedlichen Gründen Klient*innen Sozialer Arbeit. Der Berufsverband von Sozialarbeiter*innen, DBSH, kritisiert in seiner Erklärung, dass alte Menschen zu häufig im Kontext von Gesundheit und Pflege, also aus einem pathologisierenden Blickwinkel, zum Thema werden. Dabei ist das Alter eine Lebensphase, in der auch Bildung und Beteiligung einen wichtigen Teil der Zusammenarbeit ausmachen könnten.

Bisher wurde das Thema „Alter“ als gesellschaftliche Aufgabe und vor allem als Aufgabe für die Handlungsfelder Gesundheit und Pflege diskutiert. Im Laufe der Zeit wird nun immer deutlicher, dass Alter und die damit zusammenhängenden Lebensfragen sowie Lebenslagen auch Thema der Sozialen Arbeit sind. Nicht zuletzt rückt die demographische Entwicklung in Deutschland das Thema Alter immer mehr in den Blick der Sozialen Arbeit. Die Hochschulen der Sozialen Arbeit sind gefordert, „Alter“ als Lebensphase mit seinen besonderen Anforderungen in die Curricula und als Aufgabe der Forschung aufzunehmen. Den Studierenden muss die Bedeutung der Sozialen Arbeit für und mit alten Menschen deutlich gemacht werden. 

Aufgabe der Profession Soziale Arbeit sei laut DBSH, die alten Menschen in dieser Lebensphase zu unterstützen. Ihre Selbstbestimmung, Eigenständigkeit und Teilhabe sollten solange wie möglich erhalten und gefördert werden. Dies müsse in enger Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen wie z.B. der Medizin und Pflege erfolgen. In Fragen der Menschenrechte und Berufsethik könne diese Zusammenarbeit für alle zu einem erweiterten Blick über die eigenen Fachschranken hinwegführen.

Die Trierer Erklärung bezieht sich im Wesentlichen darauf, dass aktuell die Beauftragung sozialer Arbeit eigentlich nur im System der Pflege bzw. deren Planung gesehen wird. Die Entwicklung eines einheitlichen Verständnisses der Nutzung von Sozialer Arbeit in der Lebensphase „Alter“ ist eine zentrale Aufgabe für die Gesellschaft. Neben Betreuung und Beratung, sind auch die Bildung und Beteiligung in der zukünftigen Sozialen Arbeit in der Lebensphase Alter, von größter Bedeutung.


Quelle: Pressemitteilung des DBSH vom 23.5.2019