Das Betreuungsgeld benachteiligt Kinder

Die jetzt bekannt gewordenen Ergebnisse der Studie des Deutschen Jugendinstitutes und der Universität Dortmund bestätigen die wiederholte Kritik der Diakonie an der Einführung des Betreuungsgeldes.

"Unsere Befürchtungen wurden bestätigt", sagt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland. "Die jetzt bekannt gewordenen Ergebnisse der Studie zeigen, dass durch das Betreuungsgeld insbesondere benachteiligte Familien auf frühkindliche Bildungsangebote für ihre Kinder verzichten. Die Entscheidung der Eltern für das Geld ist eine Entscheidung gegen die Zukunft ihrer Kinder", stellt Loheide fest. Gerade Kinder mit Migrationshintergrund oder aus prekären Verhältnissen brauchen die Chancen und Möglichkeiten einer Kindertageseinrichtung, um in ihrer Entwicklung besser gefördert zu werden. Durch Bildung, Betreuung und Erziehung in einer Kindertageseinrichtung sieht die Diakonie eine größere Chancengerechtigkeit für benachteiligte Kinder und schlägt vor, die für das Betreuungsgeld geplanten Mittel von bis zu 1,2 Milliarden Euro in die Qualität der Kindertagesbetreuung zu investieren. "Bildungs- und familienpolitisch ist das Betreuungsgeld ein völlig falsches Signal und setzt Fehlanreize", kritisiert Loheide. Sie fordert die Bundesregierung auf, die Fehlentscheidung der letzten Legislaturperiode zurück zu nehmen und nicht erst auf das Urteil aus Karlsruhe zu warten.

Quelle: Pressemitteilung der Diakonie Deutschland - Evangelischer Bundesverband vom 28.07.2014
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