Caritas fordert mehr soziale Gerechtigkeit

06.03.2013 | Sozialpolitik | Nachrichten

4. Armuts- und Reichtumsbericht im Kabinett

Anlässlich der heutigen (06.03.2013) Behandlung des 4. Armuts- und Reichtumsberichts im Kabinett kritisiert der Deutsche Caritasverband (DCV) die gestiegene Ungleichheit der Vermögensverteilung in Deutschland. Die Daten der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe belegen, dass hier die Schere zwischen Arm und Reich in den vergangenen Jahren weiter auseinandergegangen ist. „Eine wachsende Vermögensungleichheit gefährdet die Solidarität und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Gezielte Steuererhöhungen auf hohe Einkommen und Vermögenserträge könnten dazu beitragen, das gute Sozialsystem in Deutschland trotz Wirtschaft- und Finanzkrise zu erhalten“, so Caritas-Präsident Peter Neher. Notwendig seien auch präventive Maßnahmen und solidarisches Handeln. „Wir brauchen Menschen, die sich vor Ort engagieren und zum Beispiel benachteiligte Jugendliche auf ihrem Weg in den Beruf begleiten“, macht Neher deutlich. Solidarität mit schwächeren Menschen bedeute auch, die Probleme der Menschen wahrzunehmen, die unter besonderen sozialen Schwierigkeiten leiden. „Ein Armutsbericht, welcher die soziale Lage von Asylbewerbern, Menschen in Duldung oder der aufenthaltsrechtlichen Illegalität ausblendet, ist lückenhaft“, kritisiert Neher. Auch die Lebenslagen wohnungsloser, straffälliger, überschuldeter oder suchtkranker Menschen müssten genauer erforscht werden. Die umfassende Stellungnahme des Deutschen Caritasverbandes zum 4. Armuts- und Reichtumsbericht finden Sie hier.

Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Caritasverbandes e.V. vom 06.03.2013