bpa begrüßt Aufstockung der geförderten Ausbildungsplätze in Bremen

14.11.2013 | Altenhilfe | Nachrichten

Pflegeinitiative kann erste Ergebnisse vorweisen / Vergabe der Bildungsgutscheine noch stark verbesserungswürdig

Das Land Bremen will die Zahl der geförderten Ausbildungsplätze in der Altenpflege deutlich anheben. 2014 sollen Mittel für 120 Plätze (Erstausbildung) zur Verfügung gestellt werden. Das sind 40 mehr als in diesem Jahr und im Vergleich zu 2010 sogar 70 Plätze mehr. Der Bundesverband privater Anbieter soziale Dienste e. V. (bpa) begrüßt die deutliche Aufstockung. „Wir haben immer wieder gegenüber der Sozialsenatorin deutlich gemacht, wie sehr die Pflegeeinrichtungen unter dem Fachkräftemangel leiden“, sagt dazu Ralf Holz, Vorsitzender der bpa-Landesgruppe in Bremen/Bremerhaven. Allein im Sommer dieses Jahres hätten über 100 an einer Ausbildung zur Altenpflegefachkraft interessierte junge Menschen eine Absage erhalten, weil nicht genügend geförderte Schulplätze zur Verfügung standen, so Holz weiter. Jetzt sei noch die Zahl der Bildungsgutscheine und Umschulungen verbesserungswürdig, die von der Agentur für Arbeit beziehungsweise dem Jobcenter vergeben werden. Hier müsse deutlich nachgelegt werden. Die Aufstockung der Ausbildungsplätze verkündete Sozialsenatorin Anja Stahmann auf einer Monitoringveranstaltung zur Bremer Pflegeinitiative gegen den Fachkräftemangel, die vor einem Jahr von einem knappen Dutzend Akteuren – unter anderem auch vom bpa – unterzeichnet wurde. Mit der Pflegeinitiative verfolgen die Unterzeichner (Verbände, Krankenhäuser, Altenpflege- und Krankenschulen, Behörden, Agentur für Arbeit, Jobcenter) das Ziel, dem Fachkräftemangel mit verschiedenen Maßnahmen zu begegnen. Hannelore Bitter-Wirtz, bpa-Landesbeauftragte, stellte auf der Veranstaltung als Sprecherin einer Arbeitsgruppe fest, dass im ersten Jahr bereits einiges erreicht worden sei: Pflegedienste dürften jetzt ausbilden und erhielten die dabei entstehenden Kosten zum Teil refinanziert, das Land prüfe derzeit die Einführung eines Ausbildungsfonds, viele Pflegebetriebe würden bereits gute Beispiele für eine erfolgreiche Mitarbeiterbindung praktizieren, familienfreundliche Arbeitszeiten anbieten und an Projekten zur Gesundheitsprävention teilnehmen. An die ersten Erfolge muss jetzt angeknüpft werden, damit Pflege mehr wertgeschätzt wird und bessere Rahmenbedingungen erhält. Heinz Rothgang, Professor für Gesundheitsökonomie an der Universität Bremen, formulierte es so: „Die Attraktivität des Pflegeberufs lässt sich langfristig nur über harte Fakten wie Entlohnung, bessere Arbeitsbedingungen durch bessere Personalausstattung und eine bessere Finanzausstattung der Pflegeversicherung steigern.“ Die Akteure der Initiative nahmen es mit für die Arbeitsagenda der nächsten Monate.

Quelle: Pressemitteilung des bpa - Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. vom 28.10.2013