BeB startet Aktionsplan-Projekt

29.01.2013 | Behindertenhilfe | Nachrichten

Neun Mitgliedseinrichtungen erarbeiten zusammen mit dem IMEW Maßnahmenpaket zur Umsetzung der UN-BRK

Der Bundesverband evangelische Behindertenhilfe e.V. (BeB) hat ein Projekt zur Erarbeitung von Aktionsplänen für Mitgliedseinrichtungen zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) gestartet. Innerhalb der nächsten anderthalb Jahre entwickeln neun Piloteinrichtungen ihren eigenen Aktionsplan, der sich als Maßnahmenpaket für die Umsetzung der UN-BRK vor Ort versteht. Zugleich soll im Rahmen des Projekts ein Aktionsplan erstellt werden, der als Handlungsmuster für BeB-Mitglieder dient. „Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention ist eine Verpflichtung für alle gesellschaftlichen Akteure. Dazu gehören selbstverständlich auch die Einrichtungen der Behindertenhilfe“, kommentiert der BeB-Vorsitzende Michael Conty das Vorhaben. „Wir wollen damit auch ein Zeichen setzen, dass wir die umfassende Verwirklichung von Menschenrechten für Menschen mit Behinderung nicht nur einfordern, sondern auch in den eigenen Reihen fördern und zu deren Realisierung beitragen.“ Der BeB hat sich in der Vergangenheit mehrfach zur UN-BRK und deren Umsetzung positioniert sowie notwendige Leitgedanken und Handlungsschritte identifiziert. Mit der fachlichen Begleitung wurde das Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft (IMEW) betraut, das bei der Erarbeitung von Aktionsplänen über vielfältige Erfahrungen verfügt. So arbeitet das IMEW mit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zusammen und hat auch das Unternehmen Boehringer Ingelheim Pharma bei der Erstellung des Aktionsplans wissenschaftlich begleitet. „Wir freuen uns auf diese Aufgabe und sind überzeugt, dass der BeB mit diesem Vorhaben dazu beiträgt, den Geist und die Ziele der UN-Behindertenrechtskonvention in konkretes Handeln umzusetzen“, bekräftigte Dr. Katrin Grüber, Leiterin des Instituts und Projektleiterin. Der BeB ist einer von neun Gesellschaftern des IMEW. Der Projektsteuerungsgruppe, die sich am 29.1.2013 zu einem ersten Workshop in Berlin trifft, gehören neben Mitgliedern des Vorstands und der beiden Beiräte des BeB – der Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung und der Angehörigen und gesetzlichen Betreuer – auch Vertreter von Selbsthilfeorganisationen sowie ein Mitarbeiter des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) an, das das Projekt auch finanziell bezuschusst. Die Veröffentlichung des Dokumentationsbandes, der den Aktionsplan des BeB als Handlungsmuster für seine Mitgliedseinrichtungen enthält, ist für Mai 2014 auf einer Abschlusstagung in Berlin geplant. Der Bundesverband evangelische Behindertenhilfe e.V. (BeB) ist ein Fachverband im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung. Seine rund 600 Mitgliedseinrichtungen halten Angebote für mehr als 100.000 Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung aller Altersstufen bereit. Damit deckt der BeB wesentliche Teile der Angebote der Behindertenhilfe sowie der Sozialpsychiatrie in Deutschland ab. Als Zusammenschluss von evangelischen Einrichtungen, Diensten und Initiativen fördert, unterstützt und begleitet der BeB Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung und deren Angehörige und wird selbst durch zwei Beiräte aus diesen Interessengruppen kritisch begleitet.

Quelle: Pressemitteilung des  Bundesverbandes evangelische Behindertenhilfe e.V. (BeB) vom 29.01.2013