Menschen ohne Papiere nicht das Recht auf Gesundheitsversorgung vorenthalten

Anlässlich des diesjährigen Weltgesundheitstages am vergangenen Samstag fordert die Bundesarbeitsgruppe Gesundheit/Illegalität, die Gesundheitsversorgung von Menschen ohne Papiere dringend zu verbessern. Darüber informierte Diakonie Duetschland, die Mitglied der Bundesarbeitsgruppe von mehr als 80 Organisationen und Einzelpersonen aus der medizinischen Praxis, aus Kirchen und Wohlfahrtsverbänden, der Wissenschaft, Kommunen und nichtstaatlichen Organisationen ist. 

Dass Menschen ohne Papiere im Krankheitsfall große Schwierigkeiten haben, angemessen medizinisch behandelt zu werden, dokumentiert die neue Broschüre "Krank und ohne Papiere", die aus diesem Anlass veröffentlicht wurde. Darin stellt die Bundesarbeitsgruppe Menschen vor, die sich teilweise schon lange ohne Aufenthaltsstatus in Deutschland aufhalten und hier erkrankt sind beziehungsweise Vorerkrankungen aus ihrer Heimat mitgebrachthaben. Aufgeführt werden Beispiele aus der Praxis von Organisationen und Beratungsstellen, die unversorgte Menschen ohne Papiere dabei unterstützen,medizinische Hilfe zu finden. Die Beispiele machen deutlich, dass eher Komplikationen und Chronifizierungen in Kauf genommen werden, als den Menschen schnell und unbürokratisch Leistungen zukommen zu lassen.

"In jedem der geschilderten Fälle ist ein sofortiger und ungehinderter Zugang zum Gesundheitssystem ethisch notwendig und rechtlich geboten", schreiben die Verfasser. Sie weisen zudem daraufhin, dass das skizzierte Problem längst nicht mehr nur Menschen ohne Papiere betrifft. Die lokalen Anlaufstellen werden zunehmend auch von EU-Bürgern ohne Krankenversichertennachweis und Nicht-Versicherten ohne Migrationshintergrund aufgesucht.

Die Broschüre der Bundesarbeitsgruppe sowie weitere Informationen zum Thema finden Sie unter anderem auf den Internetseiten von Diakonie Deutschland unter www.diakonie.de/broschueren/gesundheitsversorgung-fuer-menschen-ohne-papiere/


Quelle: Presseinformation von Diakonie Deutschland vom 4. April 2018