Armutsbericht der Bundesregierung zeigt besondere Risiken bei jungen Menschen

Der Armutsbericht der Bundesregierung enthält gerade für junge Menschen schlechte Nachrichten. Der Deutsche Bundesjugendring (DBJR) kritisiert aus Anlass der öffentlichen Anhörung des Berichtes im Bundestag aus Sicht junger Menschen einige Punkte besonders.  Die Bundesregierung baut beispielsweise darauf, dass Engagement in der Zivilgesellschaft auch künftig stärker soziale Leistungen ergänzen soll. Alexander Bühler, stellvertretender DBJR-Vorsitzender fordert: „Die Regierung bleibt in der Pflicht, soziale Dienstleistungen sicherzustellen“. Arbeitsplätze im sozialen Bereich dürfen nicht durch ehrenamtliches Engagement ersetzt werden. Beim Thema Bildung wird im Bericht deutlich, dass Kinder und Jugendliche aus armen und bildungsfernen Elternhäusern von vorne herein schlechtere Chancen haben. Das stellt auch der aktuelle 14. Kinder- und Jugendbericht deutlich dar; er konstatiert, dass die soziale Herkunft in hohem Maße die Lebenschancen eines jungen Menschen bestimmen – weit über das Thema Bildung hinaus. Es wird aber viel zu wenig getan, die Schieflage auszugleichen. Hier greift aus Sicht des DBJR besonders das Bildungs- und Teilhabepaket zu kurz. Alexander Bühler dazu: „Die Regierung sollte eher die Bildungsausgaben wenigstens auf OECD-Durchschnitt anheben.“ Immerhin erkennt die Bundesregierung im Bericht an, dass trotz geringerer Arbeitslosigkeit das Risiko von Armut weiter groß ist, die Niedriglohnquote hoch bleibt und der Vermögensaufbau der Mehrheit stagniert. Aus Sicht des DBJR muss hier beispielsweise mit Mindestlöhnen entgegengewirkt werden, weil viele trotz Arbeit arm bleiben. „Geringere Einstiegslöhne für junge Menschen verschärfen das Problem statt es zu lösen“, kritisiert Alexander Bühler.

Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR) vom 04.06.2013