Anerkennungsgesetz zeigt kaum Wirkung

„Die Bilanz ist ernüchternd“, bewertet AWO Vorstandsmitglied Brigitte Döcker das vor einem Jahr unter großem Wirbel an den Start gegangene Gesetz  zur verbesserten Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse und widerspricht damit der heutigen Bilanz der Bundesbildungsministerin Wanka. „Leider bietet dieses Gesetz keinen wichtigen Beitrag zur Behebung des Fachkräftemangels. Unzählige Potentiale liegen nach wie vor brach“, kritisiert Döcker. In elf Bundesländern fehlen noch immer ergänzende gesetzliche Regelungen für Berufe, die in der Zuständigkeit der Länder liegen – dringend benötigte Lehrer und Erzieher haben so keine Chance am Arbeitsmarkt. Die Gründe liegen für Döcker auf der Hand: „Unklare Zuständigkeiten und erhebliche Kosten für die Durchführung eines Anerkennungsverfahrens sind kaum zu überwindende Barrieren.“ Dazu mangele es an weiterführenden Qualifizierungsangeboten für diejenigen, deren Abschlüsse nur zum Teil anerkannt werden konnten. „Wenn es tatsächlich darum gehen soll, die verborgenen und verschütteten Fähigkeiten und Fertigkeiten von Migranten zu bergen und für die gemeinsame Zukunft zu nutzen, dann bedarf es hierfür aufeinander abgestimmter landes- und bundeseinheitlicher Standards“, betont Döcker. Ein erster Schritt wäre eine weitgehend kostenfreie und einladende Anerkennungspraxis.

Quelle: Pressemeldung des AWO Bundesverbandes e.V. vom 03.04.2013
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