AGJ veröffentlicht Positions- und Diskussionspapiere zur Kinder- und Jugendhilfe

Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ hat verschiedene Positions- und Diskussionspapiere zur Ausgestaltung der Kinder- und Jugendhilfe veröffentlicht.
Die Papiere können jeweils auf der Website der AGJ unter dem Punkt Positionen heruntergeladen werden.

Diskussionspapier zur Stärkung präventiver Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe

Durch die aktuelle Debatte um die Weiterentwicklung der Hilfen zur Erziehung rückt die Stärkung präventiver Ansätze in allen Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe sowie das frühzeitige, präventive Zusammenwirken mit sog. Regelinstitutionen (z.B. mit Schule) in den Blickpunkt von Jugendhilfepolitik und Fachöffentlichkeit. Auch der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ hat sich auf seiner Sitzung am 28./29. November 2013 mit dem Thema befasst und ein Diskussionspapier dazu beschlossen. Ziel des Diskussionspapieres „Stärkung präventiver Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe“ ist es, einen Beitrag zur Stärkung des Präventionsgedankens insgesamt und insbesondere im Kontext der aktuellen Debatte zur Weiterentwicklung und Steuerung der Hilfen zur Erziehung zu leisten. Dabei wird von einem Präventionsverständnis ausgegangen, das nicht nur auf die Verhinderung bzw. Vermeidung von problematischen Entwicklungsverläufen ausgerichtet ist, sondern in allen Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe insbesondere die Förderung von positiven Bedingungen des Aufwachsens fokussiert und die Jugendhilfeinstrumente als Ganzes in den Blick nimmt.

Diskussionspapier „Frühe Hilfen im Kontext institutioneller Kindertagesbetreuung“

Frühe Hilfen und Kindertageseinrichtungen können einen gemeinsamen und wichtigen Beitrag zur Sicherung der Rechte von Kindern auf Schutz, Förderung und Teilhabe leisten. Frühe Hilfen als Förder- und Unterstützungsangebote im Kontext der Kindertageseinrichtungen richten sich demnach grundsätzlich an alle Familien. Sie werden im Rahmen von Bildungs- und Erziehungspartnerschaften entwickelt und umgesetzt und im Hinblick auf die speziellen Bedürfnisse einzelner Familien konkretisiert, beispielsweise für Eltern in belasteten Lebenslagen. Es geht um präventive Angebote, die für alle Familien erreichbar und annehmbar sind, und die damit klar von Interventionsmaßnahmen bei Kindeswohlgefährdung nach § 8 a SGB VIII abzugrenzen sind. Mit dem Diskussionspapier „Frühe Hilfen im Kontext institutioneller Kindertagesbetreuung“ hat sich die AGJ, angesichts des dynamischen Ausbaus dieses Praxisfeldes, mit qualitativen Herausforderungen der Frühen Hilfen im Bereich der institutionellen Kindertagesbetreuung näher befasst und möchte den fachlichen Diskurs mit dem vorliegenden Papier befördern. Es wurde am 28./29. November 2013 vom Vorstand der AGJ beschlossen.

Positionspapier zur Stärkung der Infrastruktur in der Kinder- und Jugendhilfe

Eine stärkere Förderung von Infrastrukturangeboten der Kinder- und Jugendhilfe im Sozialraum ist in der Diskussion, z.B. am Runden Tisch Sexueller Kindesmissbrauch, in der Jugendarbeit und in den aktuellen Diskursen um die Weiterentwicklung und Steuerung der Hilfen zur Erziehung. Mit diesem Thema hat sich der Vorstand der AGJ auf seiner Sitzung am 28./29. November 2013 befasst und das Positionspapier „Die Förderung von Infrastrukturleistungen in der Kinder- und Jugendhilfe stärken“ beschlossen. Dieses beinhaltet zunächst eine Erläuterung, was Infrastrukturangebote der Kinder- und Jugendhilfe sind. Sodann werden zentrale Aspekte, die die Entstehung von Infrastruktur befördern bzw. hemmen, vorgestellt. Das Verhältnis von Rechtsanspruch und Infrastruktur wird ebenso erörtert wie die Relevanz der Jugendhilfeplanung bei der Entwicklung eines Infrastrukturangebotes. Als mögliche Anreize für die Förderung infrastruktureller Angebote werden unter anderem die Kostenerstattung und Finanzierung dieser Angebote thematisiert.

Positionspapier zu Formen der Anerkennung non-formalen Lernens in der Kinder- und Jugendhilfe

Im Sinne des Leitmotivs „Bildung ist mehr als Schule“ rückt das Thema des non-formalen Lernens immer weiter in den Fokus von Fachdebatten. Dabei geht es insbesondere darum, wie Kompetenzen, die in non-formalen Lernsettings erworben werden, konkret sichtbar gemacht und anerkannt werden können. Mit dem Thema Formen der Anerkennung non-formalen Lernens in der Kinder- und Jugendhilfe hat sich der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ auf seiner Sitzung am 28./29. November 2013 befasst und ein gleichnamiges Positionspapier beschlossen. In dem Positionspapier widerspricht die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ der Auffassung, dass in der Kinder- und Jugendhilfe automatisch von Kompetenzerwerb unter non-formalen Bedingungen ausgegangen werden kann. Grundsätzlich seien alle Lernformen in allen Systemen, also sowohl dem formalen Bildungssystem, dem Weiterbildungssystem, der Kinder- und Jugendhilfe etc. möglich. Mit dem vorliegenden Positionspapier trägt die AGJ zu einer Differenzierung des Diskurses bei. Beschrieben werden darin die verschiedenen Formen der Anerkennung non-formalen Lernens im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe. In einem bereits erprobten Beispiel aus der Erwachsenenbildung wird schließlich exemplarisch aufgezeigt, wie die Einordung von Kompetenzen, die in non-formalen Lernprozessen erworben wurden, auf das Angebotsspektrum der Kinder- und Jugendhilfe übertragen werden kann.

Quelle: www.agj.de