18. Kongress Armut und Gesundheit entwickelt Strategien zur Bekämpfung von gesundheitlicher Chancenungleichheit bei Kindern

Jedes siebte Kind unter 15 Jahren lebt von der Grundsicherung nach SGB II („Hartz-IV“) - das sind 255 Euro pro Monat. 2012 waren ca. 1,6 Millionen Kinder und Jugendliche betroffen. Ihr Gesundheitszustand ist häufig schlechter als der ihrer Altersgenossen/innen. Um gemeinsam Lösungsstrategien zu entwickeln, diskutieren Akteure aus Wissenschaft, Politik, Praxis und Zivilgesellschaft am 6. und 7. März 2013 auf dem 18. Kongress Armut und Gesundheit in Berlin über drängende Fragen zu gesundheitlicher Chancengleichheit.

Sozial benachteiligte Menschen haben ein höheres Krankheitsrisiko und eine geringere Lebenserwartung. Insbesondere Kinder aus kinderreichen Familien oder aus Haushalten von Alleinerziehenden sind in Deutschland von Armut betroffen. Jedes elfte Kind in Armut erfährt alltägliche Entbehrungen wie fehlende regelmäßige Freizeitaktivitäten, keine tägliche warme Mahlzeit und kein ruhiger Platz für die Hausaufgaben. „Diese Fakten vermitteln dringenden Handlungsbedarf“, so Prof. Dr. Rolf Rosenbrock, Vorsitzender des Paritätischen Gesamtverbandes und Vorsitzender von Gesundheit Berlin-Brandenburg. „Wir brauchen mehr gesundes und bezahlbares Mittagessen in Schulen, flächendeckend Kindertageseinrichtungen, Familienhebammen, die die Eltern frühzeitig erreichen und ausreichend niedrigschwellige Angebote der Gesundheitsförderung.“ Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, macht nachdrücklich deutlich: „Der Ort, wo wir handeln müssen, ist die Kommune. Deswegen haben wir den Partnerprozess ‚Gesund aufwachsen für alle!‘ ins Leben gerufen. Er baut auf bundesweit abgestimmten Handlungsempfehlungen auf. Auf dieser Basis können sich Kommunen austauschen, wie Prävention und Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten gelingen und wie wir Bestehendes besser nutzen können. Beim voneinander Lernen erfahren Kommunen zum Beispiel, wie Kinder und Jugendliche in der Kommune, in der Schule und in der KiTa so beteiligt werden können, dass ihr Selbstwert und damit ihre Gesundheit gestärkt werden.“ Am 6. und 7. März 2013 findet unter dem Motto „Brücken bauen zwischen Wissen und Handeln - Strategien der Gesundheitsförderung“ der 18. Kongress Armut und Gesundheit in der Technischen Universität Berlin statt. Er wird von Gesundheit Berlin-Brandenburg zusammen mit zahlreichen Partnern, etwa der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und dem Zentrum Technik und Gesellschaft der Technischen Universität Berlin, ausgerichtet. Auf dem deutschlandweit größten regelmäßigen Public Health-Forum diskutieren über 2.000 Teilnehmende in mehr als 80 Workshops den Zusammenhang von Armut und Gesundheit.

Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung von Gesundheit Berlin-Brandenburg und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung vom 06.03.2013
www.bzga.de