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10 Jahre UN-BRK: Nordrhein-Westfalen muss nachlegen

Das Deutsche Institut für Menschenrechte zieht Bilanz für das einwohnerstärkste deutsche Bundesland. Nordrhein-Westfalen hat zwar in Sachen Inklusion erste Schritte unternommen, doch in puncto Wohnen, Mobilität und Bildung sind Defizite offensichtlich.

Das mit dem Monitoring der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention betraute Institut für Menschenrechte hat Anfang der Woche die Studie „Menschen mit Behinderung in Nordrhein-Westfalen“ veröffentlicht. Die Autorin Susann Kroworsch bescheinigt Deutschlands größtem Bundesland vor allem im Bereich des Ambulanten Wohnens Fortschritte. Auch der deutliche Abbau stationärer Wohnplätze sei erfreulich. 

Mit Blick auf weitere alltagsrelevante Themen gebe es jedoch nach wie vor erhebliche Defizite. So seien die hohen Kosten für barrierefreies Wohnen sowie die generelle Verfügbarkeit derselben problematisch. Ebenso sei zu kritisieren, dass auch 10 Jahre nach Inkrafttreten der UN-BRK immer noch kein ganzheitliches Mobilitätskonzept entwickelt worden sei, das alle wesentlichen Akteur*innen einbeziehe. Zwar gebe es punktuell Fortschritte, so z.B. beim barrierefreien Ausbau von Haltestellen und Bahnhöfen, doch reiche dies allein nicht aus. Für Menschen mit Behinderung ist schon der Weg zum nächsten Bahnhof häufig voller Barrieren. 

Im schulischen Bereich sei laut Kroworsch die konsequente Umsetzung des Inklusionsgedankens erforderlich. Dies beinhalte auch die Abschaffung von Sonder- bzw. Förderschulen. 

 

 


Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Instituts für Menschenrechte vom 29.01.2019