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Theater und Opern in Berlin werden ein bisschen mehr barrierefrei

Bei großen Sportveranstaltungen sind Audiodeskriptionen für Blinde und Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen bereits regelmäßig verfügbar. Nun tut sich auch etwas in der Berliner Kulturszene.

Blinde und sehbehinderte Menschen können Kulturveranstaltungen häufig nur eingeschränkt genießen. Der Grund: Sie haben keinen Zugang zu den visuell Anteilen der Theater- und Operninszenierungen. Dies wird sich in Berlin ab dem kommenden Monat ändern. Die "Förderband Kulturinitiative Berlin" startet ein Projekt, das Blinden und Menschen mit Sehbehinderungen ausgewählte Aufführungen auch auf einer visuellen Ebene näherbringt - mit Hilfe von Audiodeskriptionen.

In der kommenden Spielzeit sollen diese bei insgesamt 40 Aufführungen in 5 namhaften Berliner Theater- und Opernhäusern (Berliner Ensemble, Deutsche Oper Berlin, Deutsches Theater Berlin, Friedrichstadt-Palast  Theater an der Parkaue) verfügbar sein. Der Startschuss fällt am 23.10.2019 in der Deutschen Oper. 

Audiodeskriptionen im Theater sind passgenau und live in das Gesamtgeschehen eingearbeitete Kommentare, die blinden und sehbehinderten Zuschauer*innen die ausschließlich visuell wahrnehmbaren Elemente einer Aufführung präzise beschreiben. Visuelle Elemente sind Räume und Kostüme, aber auch körperliche, mimische und gestische Handlungen oder – wie im Musiktheater - Textpartien auf Displays. Audiodeskription beschreibt alle visuellen Elemente, die für das Verständnis der Bühnenhandlung wichtig sind, und hilft damit blinden und sehbehinderten Zuschauer*innen, innere Bilder und ein eigenes Verständnis der Aufführung zu entwickeln.


Quelle: Mit Informationen des Berliner Spielplans Audiodeskription vom 4.9.2019