Schnurers Beiträge

Das Leben ist eines der risikoreichsten...

26.06.2017 | von Dr. Jos Schnurer
Der Volksmund hat eine Reihe von Sprichwörtern parat, in denen „Risiko“ in ganz unterschiedlicher Weise thematisiert wird. Da ist zum einen der Spruch: „Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren!“, und der andere: „Meide das Risiko!“. Damit wird Risiko sowohl als Chance, wie auch als Gefahr für das anthropologische Denken und Tun der Menschen und zu seiner Existenz gehörig bezeichnet[1].… weiterlesen

Die Suche nach dem Wir - In Balance zwischen Individualismus und Kollektivismus

18.06.2017 | von Dr. Jos Schnurer
Jeder Mensch ist ein Individuum. In seiner Ichheit und Einzigartigkeit ist er ein vernunftbegabtes Lebewesen, das in der scala naturae eine Mittelstellung zwischen Tier und Gott einnimmt und mit seiner Fähigkeit, Allgemeinurteile zu bilden und zwischen Gut und Böse unterscheiden zu können, auch ein soziales Lebewesen, das darauf angewiesen ist, human mit den Mitmenschen zusammen zu leben (Aristoteles).… weiterlesen

Ist Altwerden eine Last, eine Lust oder ein Lamento?

30.04.2017 | von Dr. Jos Schnurer
Es ist interessant – der Mensch verdrängt im allgemeinen die Tatsache, dass das Leben aus Jungsein und Altwerden besteht. Die Statistiken über das globale, demographische Bevölkerungswachstum malen zwei Menetekel an die Wand: Das eine ist die dramatische Zunahme der Bevölkerung durch Fertilität, also von Geburten in bestimmten (Armuts-)Regionen in der Welt, dagegen die Abnahme der Geburtenzahlen in… weiterlesen

Feigheit = sich selbst in Stich lassen

31.03.2017 | von Dr. Jos Schnurer
„I do not know, what fate awaits me  / I only know I must be brave / And I must face a man who hates me / Or lie a coward, a grave coward / Or lie a coward in my grave“[1]  Frei nach Friedrich Wilhelm Nietzsche ist ein Mensch feige, wenn er seine Überzeugung verliert und damit seine Identität vergisst, also sich selbst in Stich lässt, von sich abrückt. „Du bist nicht mehr Du“, heißt es dann, und es… weiterlesen

"Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners" oder "Fake News"

21.02.2017 | von Dr. Jos Schnurer
Diese scheinbar paradoxe und unglaubliche Aussage ist wahr! Denn die Wirklichkeit, die uns Menschen umgibt, ist von Menschen gemacht. Sie ist natürlich oder entsteht künstlich. Sie ist also eine Erfindung, die sprachlich, gestisch, mimisch, traditionell oder modern ausgedrückt wird. Um das Rätsel und die Verunsicherung auflösen zu können, braucht es die Kritikfähigkeit – und die Unterscheidung von… weiterlesen

Verzeihen ist die beste Rache

31.12.2016 | von Dr. Jos Schnurer
In diesem Sprichwort summieren sich Ja und Nein der Tugend, verzeihen zu können. Wer verzeiht, zeigt Großherzigkeit, Nachsicht, Verständnis und Menschlichkeit; gleichzeitig wird mit dem Akt des Verzeihens Macht ausgeübt. Diese beiden Eigenschaften stellen gewissermaßen die intellektuelle, emotionale und moralische Herausforderung dar, dass Verzeihen nicht zu einer unverbindlichen, einfach so dahingesprochenen… weiterlesen

Glauben und Glaubenskritik sind Zwillinge

29.12.2016 | von Dr. Jos Schnurer
In der Wochenzeitung DIE ZEIT wurde vor mehr als sechs Jahren ein neues Ressort eingerichtet: Glauben & Zweifeln. Ziel der Seite ist es, „Vorstellungen von Religion, Ethik und Werten in säkularisierten Gesellschaften (zu) behandeln“. Mit dem Aufruf „Fang an zu denken!“ macht die Ressortleiterin und Zeit-Journalistin Evelyn Finger Mut, über Weltanschauungen kritisch nachzudenken. Mittlerweile hat sich… weiterlesen

Ich denke, also bin ich - Eine neue Kultur der Nachdenklichkeit?

21.12.2016 | von Dr. Jos Schnurer
„Der Mensch denkt – und ... lenkt?“. Zu allen Zeiten haben Menschen darüber nachgedacht, „Wer bin ich?“, philosophisch und alltagsweltlich; als intellektuelle Herausforderung, wie als Erwartung, es möge jemand oder etwas geben, ob ein Rezept oder eine Anweisung, in dem ihnen gesagt, empfohlen oder befohlen wird, wer sie seien und was sie zu tun hätten. Schaut man in die Geschichte des menschlichen… weiterlesen

Was ist Glück?

28.11.2016 | von Dr. Jos Schnurer
Über die Frage, was Glück ist, wie es sich darstellt und anfühlt, ja sogar, wie es sich „auszahlt“, denken Menschen seit sie denken können nach. Der griechische Philosoph Aristoteles misst eudaimonia, dem Glück und der Glückseligkeit, einen hohen Stellenwert bei dem menschlichen Bemühen zu, ein gutes, gelingendes Leben zu führen. Damit schließt er aus, dass Glück als Zufallsprodukt eines wie auch immer… weiterlesen

„Du hörst mir ja gar nicht zu!“

08.10.2016 | von Dr. Jos Schnurer
Diesen Vorwurf haben bestimmt fast alle Menschen in verschiedenen Lebenslagen und –situationen schon gehört, ob als Kind von den Eltern, als Schülerin oder Schüler in der Schule, bei Gesprächen am Kamin, beim Spaziergang oder am Biertisch. Zuhören können ist eine Eigenschaft, die für ein menschliches Miteinander unverzichtbar ist. Die Fähigkeit, auf sich und andere Menschen zu hören, hat mit Empathie… weiterlesen

Einfalt ist simpel – und bequem

18.09.2016 | von Dr. Jos Schnurer
Immer schon haben Menschen darüber philosophiert, ob das Wahre wahr und das Falsche falsch sei, also darüber nachgedacht, was Wahrheit ist, wie sie sich zeigt und wie sie wirkt [1], im Gegensatz zur Lüge etwa, die als das Falsche entlarvt wird. In der aristotelischen, anthropologischen Philosophie etwa wird „alêtheia“, die Wahrheit so ausgedrückt: „Zu sagen nämlich, das Seiende sei nicht oder das Nicht-Seidende… weiterlesen

„Der Terror wirkt durch das schwarze Gift der Angst“

04.09.2016 | von Dr. Jos Schnurer
Das Kalkül von Terroristen und Menschenfeinden lautet: Menschen sollen überall Argwohn haben, Angst vor Anschlägen, Gewalt, Selbstmord- und Amok-Attentaten. Aus diesen Szenarien entwickeln sich unkalkulierbare, kaum mehr steuer- und beeinflussbare, fundamentalistische, demokratiefeindliche und  populistische Einstellungen, die in einer Gesellschaft Recht und Ordnung hinwegfegt. Die Zielsetzung von… weiterlesen

(Ver)träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum!

10.08.2016 | von Dr. Jos Schnurer
„Träume sind Schäume“ – Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gehen. Wirklich arm ist nur, wer nie träumt!“ (Marie von Ebner-Eschenbach) – „I have a dream“ (Martin Luther King) – „Träumen heißt, über den Horizont hinaus zu schauen“ (afrikanisches Sprichwort). Menschen haben philosophisch, anthropologisch, psychologisch und psychoanalytisch immer schon darüber nachgedacht, was im… weiterlesen

Globalisierung war immer!

12.06.2016 | von Dr. Jos Schnurer
Diese Behauptung bedarf natürlich der Erklärung. Wenn es um die Frage geht, was sich in der sich immer interdependenter und entgrenzender entwickelnden (Einen?) Welt alles verändert, kommt das Bild vom „globalen Dorf“ in den Blick, mit dem suggeriert wird, dass die Zustände und Bedingungen, wie sie (scheinbar!) in einer kleinen Ortsgemeinschaft vorherrschen – Jeder kennt jeden! Jeder hilft jeden! Jeder… weiterlesen

„Das Sicherste ist der Zweifel“

24.05.2016 | von Dr. Jos Schnurer
Im Lustspiel „Mann ist Mann“ von Bertolt Brecht geht es um Gesinnungswandel, Manipulation und Identitätsverschiebung. Der Packer Galy Gay aus Kilkoa macht sich von seinem bescheidenen Zuhause aus auf den Weg, um einen Fisch zu kaufen. Seine Frau rät zu einer kleinen Flunder und mahnt, ihr Einfältiger möge sich nicht verlaufen, verirren oder sich verführen lassen. Doch es kommt, wie es kommen muss und… weiterlesen

„Noch nie war der Körper des Autors so präsent wie im Literaturbetrieb der Gegenwart“,

25.04.2016 | von Dr. Jos Schnurer
diese Einschätzung aus einem Bericht über das Schreiben, Lesen, Schauen, Hören und Präsentieren von Literatur bei der Leipziger Buchmesse 2016 will zum Ausdruck bringen, dass das Ich triumphiert, es sogar eine neue Literaturgattung, jedenfalls ein neues Genre zu entdecken gilt: Das Memoir [1]. Nun, autobiographisches Schreiben hat es ja immer schon gegeben; entweder um sich seiner eigenen Herkunft… weiterlesen

Deutschland ist das Land mit der größten Vermögensungleichheit in Europa

03.04.2016 | von Dr. Jos Schnurer
Diese Analyse stammt nicht von einem ausgewiesenen marxistischen Gesellschaftskritiker, der das gesamte, kapitalistische und neoliberale Wirtschaftssystem abschaffen will, sondern von einem, dem kapitalistische und neoliberale Wirtschaftsformen weder fremd noch egal sind  Der Wirtschaftswissenschaftler Marcel Fratzscher ist Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin,. Das… weiterlesen

„Nichtstun ist eine Aufgabe fürs ganze Leben“

30.03.2016 | von Dr. Jos Schnurer
Diese (abwegige?) Einstellung wird erst einmal Verwunderung, Kopfschütteln und Vogelzeigen bewirken! Wie soll das gehen, nichts tun? Geht es denn nicht im Leben darum, eine möglichst sinnvolle, befriedigende Arbeit zu haben, die, im Idealfall, mich in die Lage versetzt, ein möglichst gutes Leben zu führen? Im philosophischen, anthropologischen, aristotelischen Denken ist energeia, die Tätigkeit, im… weiterlesen

Mut und Übermut

30.03.2016 | von Dr. Jos Schnurer
„Ziehe mutig in den Kampf“ (Liedanfang) –  „Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende“ (Demokrit) - „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen (Kant) Bereits an diesen Zitaten wird die Spannweite erkennbar, die sich mit den Begriffen „Mut“ und „Übermut“ verbindet. Mit der etymologischen Ausdifferenzierung wird eine mutige Haltung oder Handlung sowohl als Herausforderung verstanden,… weiterlesen

Leiten und Leiden

23.02.2016 | von Dr. Jos Schnurer
Warum dieser Gegensatz? Mit dem Essay soll zum einen darauf hingewiesen werden, dass jemand, der leitet, nicht unbedingt auch leiden muss; zum anderen – und das klingt paradox – dass jemand, der leitet und nicht leidet, kein richtiger Leiter ist, sondern vielleicht ein Hierarch, ein Tyrann, ein Herrscher, ein Bestimmer, ein Despot, ein Oligarch, ein Patriarch, ein Sophist, ein Diktator, ein ... Egoist… weiterlesen

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