Pressekonferenz des Müttergenesungswerkes: Mütter heute öfter erschöpft und krank

11.07.2012 | Gesundheitswesen | Nachrichten

Das Müttergenesungswerk (MGW) ist alarmiert vom Gesundheitszustand der Mütter. Auf ihrer Pressekonferenz konstatiert die gemeinnützige Stiftung, dass die Mütter heute öfter erschöpft und krank sind, als noch vor knapp 10 Jahren.

„Der Anteil der Mütter, die mit Erschöpfungssyndrom bis hin zum Burn out, mit Schlafstörungen oder akuten Belastungsreaktionen zu Mütterkuren oder Mutter-Kind-Kuren in die vom Müttergenesungswerk anerkannten Kliniken kommen, hat sich in den letzten 8 Jahren um mehr als 30 % erhöht“, betont Marlene Rupprecht, MdB, Kuratoriumsvorsitzende des Müttergenesungswerkes heute auf der Pressekonferenz in Berlin. „Die Frauen fühlen sich noch häufiger durch ständigen Zeitdruck oder z. B. Partnerschaftsprobleme gestresst. Die Zahl der Frauen, die die mangelnde Anerkennung als belastend empfinden, hat sich fast verdoppelt.“ 34,4 % der Mütter sind alleinerziehend, damit sind sie weit über dem bundesdeutschen Durchschnitt von ca. 19 % in den Kurmaßnahmen vertreten. Fast 40% der Frauen haben einen Realschulabschluss oder Abitur. Der Anteil der Frauen mit geringen Einkommen ist in den letzten Jahren um 12 % gesunken. Dafür stieg die Zahl der Frauen mit Familieneinkommen von mehr als 2.500 Euro um mehr als 16%. „Die krankmachenden Alltagsbedingungen, in denen Mütter immer noch die Hauptverantwortung für ihre Familien zu leisten haben, machen vor keiner Mutter halt“, so Rupprecht weiter. „Egal in welcher Familienkonstellation sie leben, welchen Schulabschluss oder welche Einkommenssituation sie haben: Mütter brauchen Hilfe, um ihre Belastungen durch Familienarbeit zu meistern. 2,1 Millionen Mütter sind kurbedürftig. Es ist wichtig, dass sie die Kurmaßnahmen, die der Gesetzgeber zu ihrer Unterstützung vorsieht, auch bekommen.“ Nach heftiger Kritik am Bewilligungsverfahren der Krankenkassen und intensiven Verhandlungen unter Beteiligung des Müttergenesungswerkes traten kürzlich veränderte Begutachtungs-Richtlinien des Medizinischen Dienstes in Kraft. „Das Antragsverfahren hat sich in den letzten Monaten für Mütter spürbar verbessert“, stellt Anne Schilling, Geschäftsführerin des MGW auf der Pressekonferenz fest. „Krankenkassen bewilligen mehr und schneller Kurmaßnahmen.“ Das Müttergenesungswerk bietet mit der Therapeutischen Kette aus kostenloser Beratung und Hilfe zur Antragstellung, der Kurmaßnahme in 82 anerkannten Mütter- oder Mutter-Kind-Kliniken und Nachsorge in den mehr als 1.300 Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände (AWO, DRK, EVA, KAG, Parität) ein einzigartiges Konzept zur Gesunderhaltung von Müttern an. Die Stiftung sammelt Spenden, um die Arbeit für Mütter zu unterstützen. Weitere Informationen zu Mütter- und Mutter-Kind-Kurmaßnahmen sowie das vollständige Zahlenwerk unter: www.muettergenesungswerk.de oder Kurtelefon: 030 330029-29

Quelle: Pressemitteilung der Elly Heuss-Knapp-Stiftung Deutsches Müttergenesungswerk vom 10.07.2012
www.muettergenesungswerk.de