Pflegereform: Paritätischer Wohlfahrtsverband kritisiert Pläne der Bundesregierung als unzureichendes Stückwerk

29.03.2012 | Altenhilfe | Nachrichten

Als absolut unzureichend kritisiert der Paritätische Wohlfahrtsverband die heute im Kabinett beschlossene Pflegereform. Die angekündigten punktuellen Verbesserungen könnten eine nachhaltige Strukturreform nicht ersetzen. Der Verband fordert die zügige Umsetzung des bereits seit 2009 vorliegenden neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs. „Menschenwürde verträgt kein Stückwerk. Um auch in Zukunft eine würdige Pflege für alle Menschen sicherzustellen, darf die Politik nicht länger Zeit mit Schönheitsreparaturen und Mini-Reformen vergeuden“, so Dr. Eberhard Jüttner, Vorsitzender des Paritätischen Gesamtverbandes. Kein Weg führe an der Einführung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs vorbei, der den tatsächlichen Hilfe- und Unterstützungsbedarf realitätsgerecht abbildet. Gleichzeitig müsse die Pflegefinanzierung auf eine solide Grundlage gestellt werden. „Wir brauchen endlich die Pflegereform aus einem Guss, die uns diese Koalition vor zwei Jahren versprochen hat. Wer ein Haus bauen will, kann nicht mit dem Balkon anfangen, nur weil er für den Rest das Geld noch nicht zusammen hat“, so Jüttner. Neben der sofortigen Umsetzung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs fordert der Paritätische den solidarischen Ausbau der bestehenden Pflegeversicherung zu einer sozialen Bürgerversicherung sowie veränderte Rahmenbedingungen mit dem Ziel, den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten.

Quelle: Pressemeldung des Paritätischen Gesamtverbandes vom 28.03.2012
www.der-paritaetische.de