Endlich Einigung bei der Ausbildungsoffensive Altenpflege

30.11.2012 | Altenhilfe | Nachrichten

bpa: Weg frei für Zehntausende von neuen Auszubildenden und Umschülern / Details des Kompromisses werden vorgelegt

Nach monatelangem Streit zwischen der Bundesagentur für Arbeit (BA) und den Bundesländern bei der Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive Altenpflege hat jetzt Bundesfamilienministerin Kristina Schröder den Durchbruch verkündet. Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), der Partner dieser Offensive ist, begrüßt dieses: "Endlich gibt es eine Einigung. Damit ist der Weg frei für Zehntausende von neuen Auszubildenden und Umschülern in der Altenpflege. Angesichts des eklatanten Fachkräftemangels in der Pflege haben wir schon zu viel Zeit verloren. Der bpa steht in den Startlöchern zur Umsetzung der Offensive. Die Pflegeeinrichtungen und die Pflegekräfte vor Ort werden sie konkret unterstützen. Dazu zählt, dass die Pflegeeinrichtungen sofort 4.000 Pflegehelfern einen Ausbildungsplatz zur Verfügung stellen und diese gemeinsam mit der BA zu Pflegefachkräften qualifizieren", so bpa-Präsident Bernd Meurer. Der bpa hatte in den vergangenen Monaten immer wieder eine Einigung und einen Abschluss der Ausbildungsoffensive eingefordert. Durch den fehlenden Konsens zwischen BA und Bundesländern wurde der rechtzeitige Start zum Ausbildungsjahr 2012 verpasst. Dadurch seien auch, so Bernd Meurer, die Chancen für interessierte Umschüler wegen der unklaren Finanzierung ungenutzt geblieben. Als Erfolg wertet der bpa insbesondere die Vorhaben, durch gemeinsame Anstrengungen die Rekordausbildungszahlen jährlich um zehn Prozent zu steigern, die Umschulungen deutlich auszubauen und die Absicht der Länder, kostenlose Schulplätze zur Verfügung zu stellen. Ebenso wichtig ist die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Beschäftigten und deren zusätzliche Qualifizierung, um die Berufsverweildauer zu verlängern. Besonders begrüßt wird seitens des bpa auch, dass im Rahmen dieser Offensive weitere Vermittlungsabsprachen geschlossen werden, um mehr ausländischen Pflegefachkräften eine Beschäftigung in Deutschland zu ermöglichen. "Denn neben mehr Ausbildung und mehr Umschulungen im Inland brauchen wir auch eine gezielte Zuwanderung von qualifizierten ausländischen Pflegefachkräften, wenn wir dem Fachkräftemangel erfolgreich begegnen wollen. Nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung fehlen bis 2030 rund 500.000 Pflegekräfte. Da müssen wir wirklich alle Register ziehen", so der bpa-Präsident. Bei aller Zustimmung für die grundsätzliche Einigung sieht der bpa aber noch Klärungsbedarf. Denn wie der Kompromiss aussieht, den die Bundesländer und die BA bei der "Wiedereinführung der dreijährigen Umschulungsförderung bei gleichzeitiger Stärkung der Möglichkeit zur Ausbildungsverkürzung bei entsprechenden Vorkenntnissen" gefunden haben, ist unklar. Staatssekretär Lutz Stroppe hat dazu angekündigt, alle Partner der Offensive noch einmal einzubinden. "Wir nehmen den Staatssekretär beim Wort. Wir werden den gefundenen Kompromiss prüfen und hoffen zugleich, dass die Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive dann endlich starten kann", so Bernd Meurer.

Quelle: Pressemitteilung des bpa - Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. vom 26.11.2012
www.bpa.de