„Deutschland schaut auf Mecklenburg-Vorpommern – die Not der Pflegenden ist hoch, die Solidarität beispielhaft!“

20.07.2012 | Altenhilfe | Nachrichten

Maria Weinhold von der Volkssolidarität stellt sich unmissverständlich auf die Seite der demonstrierenden Pflegenden in Mecklenburg-Vorpommern und prangert die anstehenden Veränderungen für die Häusliche Pflege im Land an. Sie weiß, dass Deutschland längst auf das nördliche Bundesland schaut, denn der Pflegekonflikt zwischen allen Leistungserbringern Häuslicher Pflege und den Kassen AOK Nordost, IKK Nord, dem BKK Landesverband Nordwest und der Knappschaft erregt Aufsehen – zu Recht, wie sie erläutert.

„Es kann nur eine Frage der Zeit sein, bis auch bundesweit diskutiert wird, was hier passiert. Ob allen wirklich klar ist, was das für generelle Auswirkungen haben könnte? Hier haben einzelne Kassen ihre Macht ausgespielt, die auch noch dadurch gefördert wurde, dass sich die Schiedsperson nach ihren Forderungen richtete und alle pflegewissenschaftlichen Erkenntnisse außer Acht ließ. Wenn das Schule macht, gehen die unter, die wir momentan am meisten brauchen: Pflegende“, empört sich Maria Weinhold. Der Konflikt im Nordosten der Republik tobt seit Wochen bereits auf Hochtouren. (Die Verbände berichteten.) Heute demonstrierten die Mitarbeiter der Pflegedienste und Sozialstationen in Schwerin mit einem Schweigemarsch. Wieder 400 wütende Pflegende auf der Straße, die heute aber leise ihren Ärger und ihre Angst bezeugten. „Wenn wir schweigend durch die Innenstadt ziehen, heißt es nicht, dass wir verstummen. Im Gegenteil: Wir drücken unsere Trauer und unser Entsetzen über die Pläne der Krankenkassen aus!“ „Tausende Pflegedienste und Sozialstationen auf der Straße, private und gemeinnützige Träger Seite an Seite für eine Sache – wo hat es das schon mal gegeben. Das ist beispielhaft, und wenn ich eben davor warnte, dass dieses unsägliche Verfahren hier, das unsere solidarische Versorgung massiv in Frage stellt, Schule machen könnte, gebe ich zu bedenken, dass auch der Schulterschluss aller Pflegenden Schule machen könnte – ja sollte. Man stelle sich vor, eine knappe  Million Pflegender solidarisieren sich und kämpfen einstimmig für ihre Sache. Das wird laut in Deutschland! Ich rate den Kassen, hier ernsthafte und faire Angebote an die Pflege zu machen, denn sie haben eine gesellschaftliche Verantwortung, stehen in der Pflicht und geben ein Beispiel für Deutschland ab, das sicher überall gesehen wird“, so Weinhold abschließend. Weitere Demonstrationen sind für nächste Woche geplant.

Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung der Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in MV e.V. und der Verbände der Privaten Pflegedienste in MV vom 19.07.2012