Deutscher Städte-und Gemeindebund fordert Aktionsprogramm Kinderbetreuung

Der Deutsche Städte-und Gemeindebund schlägt Alarm, weil bundesweit noch über 200 000 Betreuungsplätze und Tausende von Erzieherinnen und Tagesmüttern fehlen.

In einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (28.03.2012) forderte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg „deutlich erhöhte Anstrengungen“, damit bis August 2013 der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für Kinder unter drei Jahren   eingelöst werden kann. Sollte es dabei Probleme geben, sei  ein   Notfallplan dringend erforderlich, und zwar auch,  um  Klagen gegen die betroffenen Kommunen zu verhindern. Landsberg rief Bund, Länder und Gemeinden  dazu auf, ein Aktionsprogramm Kinderbetreuung zu starten und die hohen Erwartungen der Eltern möglichst zu erfüllen. Im Rahmen des  Bundesfreiwilligendienstes müssten wenigstens 5 000 Stellen speziell für die Kinderbetreuung zusätzlich finanziert und bereitgestellt werden, dies  gegebenenfalls auf zwei Jahre befristet. „Anderenfalls wird die Enttäuschung  groß sein und die Politikverdrossenheit zunehmen“, warnte der Verband. Es mache dagegen keinen Sinn, wenn Bund, Länder und Gemeinden sich gegenseitig in die Pflicht nähmen  und damit ein Schwarzes Peter-Spiel veranstalten würden. Zu dem Aktionsprogramm gehört nach den  Worten von Landsberg ferner eine Ausbildungsinitiative für Erzieherinnen und Erzieher. Neben der Erhöhung der Kapazitäten seien für Berufsrückkehrer und Quereinsteiger Programme der Bundesagentur für Arbeit notwendig. Die Kommunen plädieren außerdem für eine Offensive, um  Tagesmütter und – väter anzuwerben. Diese sollten nach den Vereinbarungen 30 Prozent der Plätze abdecken. Dazu müsste sich die Zahl der Tagesmütter und –väter bis 2013 noch verdoppeln, betonte  Landsberg. Zinsgünstige Krediten der staatliche  Förderbank KfW und zusätzliche Hilfen von Bund und Ländern sind nach Angaben des kommunalen Verbandes wichtige Voraussetzung, damit  auch finanzschwache  Städte und Gemeinden den Kita-Ausbau vorantreiben können.  Unerlässlich ist nach den Worten von Landsberg die Lockerung  von Standards, dies gelte vor allem  für Vorgaben bei den Raumgrößen und Grundstücksflächen. Für eine begrenzte Zeit sollten notfalls auch zusätzliche Kinder in Gruppen aufgenommen werden, meinte er.  

Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Städte-und Gemeindebundes e.V. vom 28.03.2012
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