AWO unterstützt Gesetzesinitiative zur gleichen Bezahlung von Frauen und Männern

18.06.2012 | Sozialpolitik | Nachrichten

„Mit freiwilligen Maßnahmen der Arbeitgeber kommen wir nicht weiter“, erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler die Unterstützung der AWO für die Gesetzesinitiative der SPD, die per Gesetz und notfalls mit Bußgeldern eine gleiche Bezahlung von Männern und Frauen durchsetzen will. „Offensichtlich geht es nicht ohne staatliche Regulierung“, erklärt Stadler, denn obwohl ungleiche Bezahlung eigentlich bereits durch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) und das Europarecht untersagt ist, herrscht in Deutschland zwischen den Geschlechtern ein Lohngefälle von durchschnittlichen 23 Prozent.  Dreh- und Angelpunkt des Gesetzes ist eine transparente Gehaltsstruktur, die von Unternehmen zukünftig offengelegt werden soll. „Auch wenn der vorliegende Gesetzentwurf noch nicht alle Details geklärt hat, ist die Richtung richtig und wichtig. Wir hoffen, dass ein solches Gesetz schon bald politische Mehrheiten findet“, betont Stadler. Zudem regt er an, die deutsche Antidiskriminierungsstelle zu einer Ombudsstelle nach schwedischem Vorbild auszubauen. Dafür müsste sie in jedem Fall über deutlich mehr Ressourcen verfügen, denn nur so kann tatsächlich dafür gesorgt werden, dass niemand wegen seines Geschlechts, Alters, Herkunft oder anderer persönlicher Merkmale diskriminiert wird.

Quelle: Pressemeldung des AWO Bundesverbandes e.V. vom 14.06.2012
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