AWO fordert Branchentarifvertrag Sozialwesen

„Der Wettbewerb in der Sozialbranche darf nicht über Niedriglöhne geführt werden“, erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler. „Deshalb haben die AWO und der Arbeitgeberverband der AWO eine Initiative für einen weitergehenden allgemeinverbindlichen Entgelttarifvertrag Soziales beschlossen“, ergänzt der Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes AWO Gero Kettler. Damit übernimmt die AWO eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung und Umsetzung eines allgemeinverbindlichen Entgelttarifvertrages-Sozialwesen. „Diese Initiative steht für gute Arbeit und faire Löhne in der Sozialwirtschaft“, erklärt Stadler. „Der stetig wachsende Kosten- und Preisdruck machte es immer schwieriger, soziale Arbeit zu refinanzieren“, erklärt der AWO Bundesvorsitzende Stadler. Lohndumping und ruinöser Preiswettbewerb gingen aber zu Lasten der Qualität. „Soziale Arbeit muss wieder aufgewertet werden und ein allgemeingültiger Tarifvertrag ist hierfür das beste Mittel“, erklärt Kettler. Die damit angestrebten allgemeinverbindlichen Entgelttabellen sollen den als unterste Grenze eingezogenen Mindestlohn in der Pflege ergänzen. Der Beschluss zu dieser Initiative wurde in dem dafür zuständigen verbandsinternen Gremium der AWO einstimmig beschlossen. Für Stadler ist das das Ergebnis der in der AWO seit Monaten intensiv geführten Debatte um die AWO als ein „wertegebundenes Unternehmen“: „Bei allem Streben nach Wettbewerbsfähigkeit dürfen wir als  Anbieter sozialer Dienste unsere Glaubwürdigkeit nicht aufs Spiel setzen.“ Die Arbeit der AWO basiere auf der Grundlage ihrer unverrückbaren Grundwerte von Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit. „Diese Wertebindung muss sich in unserer tagtäglichen Arbeit, und vor allem in der Frage von Entlohnung angemessen widerspiegeln“, betonen abschließend sowohl der AWO Bundesvorsitzende Stadler als auch der Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes der AWO Kettler.

Quelle: Pressemeldung des AWO Bundesverbandes e.V. vom 06.03.2012
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