Attraktive Arbeitgeber gefragt!

Demografie-Offensive der Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit (BAG EJSA)

Stuttgart: Hier werden die richtigen Themen zur rechten Zeit angepackt und die Ergebnisse sind interessant, so das Fazit von Prof. Dr. Jutta Rump vom Institut für Beschäftigung und Employability in Ludwighafen bei der  Abschlussveranstaltung zu dem Projekt „Chronos – Den demografischen Wandel gestalten“ am 18. Juli in Stuttgart. Das Projekt  wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales und dem Europäischen Sozialfond im Programm „rückenwind – für die Beschäftigten in der Sozialwirtschaft“ gefördert. Kurz vor dem Projektende im September 2012 wurden nun bei der mit 140 TeilnehmerInnen gut besuchten Veranstaltung Erkenntnisse und Ergebnisse dazu vorgestellt, was Arbeitgeber im sozialen Bereich tun können und müssen, um den Herausforderungen des demografischen Wandels erfolgreich zu begegnen. Gemeinsam mit der Diakonie Württemberg hat die (BAG EJSA) drei Jahre lang in den vier Teilprojekten „Führungskräfteentwicklung“, „Kompetenzorientierte Personalarbeit“, „Gesundes Arbeiten“ und „Attraktivität von Arbeitsplätzen“ praxisorientiert gearbeitet. „Wollen die Einrichtungen der Jugendsozialarbeit auch künftig mit qualifizierten und hoch motivierten Fachkräften arbeiten, dann müssen sie die Leistungsfähigkeit ihrer Beschäftigten erhalten, sie binden und gezielt Nachwuchskräfte gewinnen und fördern,“ sagt Günter Buck., Referent für Jugendberufshilfe bei der BAG EJSA und Leiter des vierten Teilprojektes. Der Arbeitgeber müsse „anziehend“ sein und die Arbeitsplätze müssten attraktiv gestaltet werden – eine sehr herausfordernde Aufgabe für die Einrichtungen der Jugendberufshilfe, die durch die Ausschreibungsverfahren der Bundesagentur für Arbeit seit Jahren in einem harten Konkurrenzkampf stehen. Wie man sich auf den Weg machen kann, ein attraktiver Arbeitgeber zu werden und zu bleiben, erfuhren die TeilnehmerInnen der Veranstaltung sehr anschaulich am Beispiel des Ausbildungsverbundes Neumünster., einer Einrichtung der Jugendberufshilfe mit rund  80 Beschäftigten. „Schon jetzt ist es oft schwer, geeignete Fachkräfte zu bekommen“, sagt Reinhard Arens, Geschäftsführer der Einrichtung. Je stärker der wirtschaftliche Druck würde, desto wertvoller werde jedoch die Ressource Mitarbeiter. Viele Träger hätten bisher zwar einzelne Elemente jedoch kein ganzheitliches Personalentwicklungskonzept. Im Ausbildungsverbund wurde der Aufbau eines solchen Konzeptes zur Chefsache. „Es gibt eine Wechselwirkung von der Attraktivität des Arbeitgebers und der Zufriedenheit der Mitarbeitenden, Kunden und Auftraggeber“, sagt Arens. Das könne ein Wettbewerbsvorteil sein. „MitarbeiterInnenbindung und -zufriedenheit sind wichtige Bausteine in einem Konzept zur Vermeidung von demografiebedingten Risiken, “ betont auch Michael Fähndrich, Geschäftsführer der BAG EJSA. Dafür seien ein großes Maß an Vertrauen, die Übertragung von Verantwortung, flexible und familienfreundliche Arbeitszeitmodelle und eine radikal partizipative Organisationskultur erforderlich. Letztere müsse auch salutogenetische und viele fortbildnerischen Elemente enthalten. „Wir haben damit bei der BAG EJSA seit vielen Jahren gute Erfahrungen gemacht“, berichtet Fähndrich. „Auch die positiven Wirkungen einer ‚Feier- und Festekultur’ dürfen dabei nicht unterschätzt werden.“ „In Bewegung bleiben und die Balance halten“, so lautet die Empfehlung von Prof. Rump für den Umgang mit den Herausforderungen durch den demografischen Wandel zum Schluss ihres Fachvortrages. Das schafft man nur, wenn man weiß, wohin es gehen soll und wenn man ein gutes Gespür für das Gleichgewicht hat. Hier haben die Führungskräfte in der Sozialen Arbeit eine zentrale Aufgabe!

Quelle: Pressemitteilung der Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit e.V. (BAG EJSA) vom 21.07.2012