Zuwächse bei Altenpflegeausbildung: Niedersachsen will Pflegepakt

31.03.2011 | Altenhilfe | Nachrichten

Özkan und Althusmann: „Niedersachsen hat die Herausforderung Pflege angenommen - unsere gemeinsamen Anstrengungen zur Nachwuchsgewinnung sind erfolgreich“

HANNOVER. In Niedersachsen steigt die Zahl der Auszubildenden im Bereich der Altenpflege stetig an und hat 2010 einen neuen Höchststand erreicht. „Wir haben in Niedersachsen mit 5.636 so viele Schülerinnen und Schüler in der Altenpflegeausbildung wie noch nie seit Inkrafttreten des Altenpflegegesetzes im Jahr 2002. Innerhalb eines Jahres ist die Schülerzahl sogar um fast 600 und damit um mehr als zehn Prozent angestiegen. Diese Entwicklung zeigt: Unsere gemeinsamen Anstrengungen zur Nachwuchsgewinnung in dieser wichtigen Zukunftsbranche mit einem großen Arbeitskräftebedarf sind erfolgreich", sagte Kultusminister Dr. Bernd Althusmann. Künftig werden besonders qualifizierte Schülerinnen und Schüler durch ein Zusatzangebot auch die Fachhochschulreife während dieser Ausbildung erwerben können. „Dies macht den Beruf noch attraktiver und eröffnet individuelle Lebens- und Arbeitsperspektiven", fügte der Kultusminister hinzu. Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan: „Wir haben die Herausforderung Pflege angenommen. Aktuell sind in Niedersachsen so viele Menschen in der Altenpflegeausbildung wie noch niemals zuvor. Anteil an diesem Erfolg hatte auch das Pflegepaket des Sozialministeriums. Die langfristig angelegte Förderung der Ausbildungsbetriebe und die Unterstützung der Schülerinnen und Schüler an privaten Altenpflegeschulen beim Schulgeld hat Früchte getragen." Niedersachsen übernimmt auch als erstes Bundesland die Umschulungskosten des Dritten Ausbildungsjahres in der Altenpflege. Özkan: „Das allein reicht uns aber nicht." Deshalb haben Sozialministerin Özkan und Sozialstaatssekretär Heiner Pott darüber hinaus in Spitzengesprächen unter anderem mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege sowie den Verbänden der privaten Pflegeanbieter vereinbart, gemeinsam bereits Anfang April 2011 einen Pflegepakt für Niedersachsen auf den Weg zu bringen. Kernziel soll unter anderem die Mobilisierung von weiterem Fachkräftenachwuchs für die Pflege sein. Auf allen Ebenen laufen seit Jahren Kampagnen der Pflegekassen, der Anbieterverbände etc. Das Niedersächsische Sozialministerium hat die Kampagne der Landesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege „Typen gesucht" finanziell unterstützt und wird das auch weiter tun. Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan hatte unlängst die 17 Gewinnerinnen und Gewinner des „Ideenwettbewerbs Pflege" ausgezeichnet. Özkan: „Bei uns in Niedersachsen gibt es hervorragende Beispiele guter Pflege. Gute Ansätze sollen nicht im Verborgenen bleiben. Sie können anderen als Vorbilder dienen." Es gibt zudem seit Jahren das FIFA-Programm für die Wiedereingliederung von Berufsrückkehrerinnen. Es kann auch im Bereich Altenpflege genutzt werden. Zu der positiven Entwicklung hat die Bundesagentur für Arbeit ebenfalls einen großen Beitrag geleistet: Die Zahl der voll geförderten „Umschülerinnen" und „Umschüler" stieg im Vergleich zum Vorjahr um rund 30 Prozent auf nun 820. Eine besondere Zielgruppe sind Berufsrückkehrende oder Berufswechselnde, die für eine Tätigkeit in der Pflege zu interessieren sind. Diese sollten dann aber auch ein Angebot erhalten, dass ihre bisherige Lebens- und Lernerfahrung angemessen berücksichtigt. Hierzu beteiligt sich das Land an einem Modellprojekt in der Region Hannover, in dem diese Zielgruppe besonders angesprochen werden soll.

Quelle: Pressemitteilung des Niedersächsischen Kultusministeriums vom 10.03.2011
http://www.mk.niedersachsen.de