Suchthilfe in Bayern: Condrobs Jahresstatistik belegt Erfolg der Arbeit

09.08.2011 | Gesundheitswesen | Nachrichten

Der Präventions-, Jugend- und Suchthilfeträger bot 2010 bayernweit über 6.600 KlientInnen individuelle Hilfe

München – Frauen, Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, ältere Menschen und Familien – Condrobs ist seit fast 40 Jahren anerkannter Spezialist für Prävention, Jugend- und Suchthilfe. Allein 2010 haben die über 400 MitarbeiterInnen des Vereins und der Beschäftigungs-GmbH mehr als 6.600 Menschen in über 30 Einrichtungen unterstützt. „Mit einer Zunahme von drei Prozent ist die Zahl der KlientInnen, also der Betroffenen und Angehörigen, seit 2009 relativ konstant geblieben“, berichtet Eva Egartner, Geschäftsführende Vorsitzende von Condrobs. „So auch das Geschlechterverhältnis. Wie im Vorjahr ist ein Drittel unserer Klientel weiblich und zwei Drittel sind männlich.“ Auch 2010 konnte Bayerns größter überkonfessioneller Suchthilfeträger mit Erfolg vielen Menschen auf dem Weg zu einem selbstbestimmten Leben helfen: 1.926 KlientInnen schlossen ihre Therapie bei Condrobs regulär ab – 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Vermittlungen in weiterführende Angebote stieg ebenfalls an, um 28 Prozent auf 1.374. „All diesen Menschen konnten wir eine Brücke zurück in die Gesellschaft bauen. Nicht zuletzt durch unser ganzheitliches Konzept, das wir stets den individuellen Bedürfnissen anpassen“, so Eva Egartner.

Alkohol- und Begleiterkrankungen nehmen zu

Eine Veränderung spürt der Verein derzeit am Bedarf: Immer mehr Personen, die bei Condrobs Hilfe suchen, haben Probleme aufgrund von Alkoholkonsum – 2009 waren es 18 Prozent, 2010 schon 28 Prozent. „Diese Entwicklung trifft für Jugendliche und Erwachsene zu“, erklärt Eva Egartner. „Die Betroffenen erreichen wir hauptsächlich über unsere Beratungsstellen und unsere Jugendhilfeeinrichtungen. Allein mit HaLT in München haben wir im letzten Jahr fast 400 Jugendliche nach Alkoholintoxikationen in Kliniken aufgesucht.“ Zudem verdeutlicht die steigende Zahl von Begleiterkrankungen – seien sie psychiatrischer oder körperlicher Natur –, dass spezielle, allumfassende Maßnahmen notwendig sind. Laut gesicherter Diagnosen wiesen zwölf Prozent aller KlientInnen eine psychiatrische Komorbidität (Begleiterkrankung) auf und ebenso viele eine somatische, also körperliche, Begleiterkrankung. Die Dunkelziffer schätzen die Fachleute jedoch wesentlich höher ein. Condrobs hat hierfür speziell zugeschnittene Angebote: Zum Beispiel Prima Donna Perspektive. Seit Mai können erstmals bis zu acht ehemals forensisch untergebrachte Frauen mit Suchterkrankung, die häufig zusätzlich eine oder mehrere psychische Erkrankungen haben, in der spezialisierten Wohngemeinschaft weiter betreut werden.

Innovative bedarfsgerechte Hilfe

„Die somatische Komorbidität betrifft vor allem Ältere, eine Gruppe, die unter den KonsumentInnen stetig wächst. Hierauf haben wir uns bereits 2007 eingestellt und nehmen mit den Angeboten von 40+ und off+ erneut eine bundesweite Vorreiterrolle ein“, berichtet Klaus Fuhrmann, der Bereichs-Geschäftsführer dieser Einrichtungen. Seither werden KlientInnen über 40 Jahre im Betreuten Einzelwohnen zielgerichtet unterstützt. 2009 erweiterte Condrobs das Angebot um Therapeutische Wohngemeinschaften. 2010 startete der Kontaktladen off ein Arbeitsprojekt für ältere KonsumentInnen – den Spendenladen. Unter dem Motto „Sie spenden. Wir helfen.“ akquiriert Condrobs Sachspenden, die von den KonsumentInnen aufbereitet und über ebay verkauft werden. 95 Personen dieser Zielgruppe hat Condrobs 2010 betreut und beschäftigt – viermal so viele wie 2009. „Und der Bedarf steigt weiter. Derzeit suchen wir für ältere und körperlich stark beeinträchtigte Betreute eine barrierefreie, möglichst behindertengerechte Wohnung oder ein Haus“, so Klaus Fuhrmann. „Auch in Zukunft ist es unser Hauptziel, die Bedürfnisse der Klientel rechtzeitig zu erkennen und ihnen durch unser innovatives, vielfältiges Spektrum ganzheitliche Hilfe zu bieten“, ergänzt die Vorsitzende Eva Egartner. „Dazu versuchen wir weiterhin, die bestmöglichen Angebote zu entwickeln bzw. zu realisieren.“ Dass der Qualitätsstandard bei Condrobs hoch ist, bestätigt eine unabhängige externe Zertifizierung, die der Verein Anfang 2011 erhalten hat.

Über Condrobs

Condrobs ist mit seinen vielfältigen, innovativen Angeboten in über 30 Einrichtungen und einer GmbH der größte überkonfessionelle Präventions- und Suchthilfeverein in Bayern. Jährlich begleitet der Verein mit rund 400 MitarbeiterInnen über 6.600 Menschen. Mit individuell auf die Bedürfnisse des Einzelnen abgestimmten Angeboten hilft Condrobs Suchtgefährdeten und -kranken, aus ihrer Sucht auszusteigen und in ein selbstbestimmtes, gesundes Leben sowie in Arbeit zurückzukehren. Parallel dazu berät und unterstützt Condrobs auch die Angehörigen. Schutz und Präventionsmaßnahmen vor allem für Kinder und Jugendliche in Schule und Familie sind ein Hauptanliegen des Vereins, der 1971 gegründet wurde. Weitere Informationen unter www.condrobs.de.

Quelle: Pressemitteilung von condrobs vom 04.08.2011
http://www.condrobs.de