PID: Lebenshilfe sieht neben dem geringen Erfolg massive ethische Probleme

Die Bundesvereinigung Lebenshilfe bekräftigt ihre Ablehnung der Präimplantationsdiagnostik (PID).

Im Bundestag und in den Kirchen wird in dieser Woche lebhaft weiter diskutiert:
Soll die Präimplantationsdiagnostik (PID) in Deutschland zugelassen werden?
Befürworter sehen in dieser Methode eine Möglichkeit für Paare mit einer Anlage für genetische Erkrankungen oder Behinderungen, Kinder zu bekommen, die von diesen frei sind. Die Bundesvereinigung Lebenshilfe weist jedoch darauf hin, dass das Erfolgsversprechen der PID nur in wenigen Fällen eingelöst werden kann. Lediglich ein knappes Drittel der Frauen bringt nach mehreren Zyklen künstlicher Befruchtung ein Kind zur Welt. Von diesen Kindern wird ein Drittel zu früh geboren, was mit gesundheitlichen Risiken verbunden ist. Durch die künstliche Befruchtung tragen nach Expertenmeinung drei Prozent der Kinder schwere Schäden davon. Robert Antretter, Bundesvorsitzender der Lebenshilfe: „Dem geringen Erfolg der PID stehen massive ethische Probleme gegenüber. Denn eine Methode, die auf der Selektion von Embryonen beruht, verletzt die Menschenwürde.“ Daher plädiert die Lebenshilfe dafür, die PID nicht zuzulassen. Zudem erwecke die PID den Eindruck, Behinderung sei vermeidbar. Das würde zu einer abnehmenden Solidarität der Gesellschaft gegenüber Menschen mit Behinderung führen.
Stattdessen sei es Aufgabe der Gesellschaft, Menschen mit schweren Behinderungen und Krankheiten sowie ihren Familien ein gleichberechtigtes Leben zu ermöglichen und ihren Anspruch auf gesellschaftliche Teilhabe zu verwirklichen.

Quelle: Pressemitteilung der Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.V. vom 28.01.2011
http://www.lebenshilfe.de