Ohne Investition in Jugendverbände wuchert der Rechtsextremismus

Die Jugendverbandsarbeit in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen ist in einer schwierigen Lage. Der Hauptausschuss des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR) beschäftigte sich am Donnerstag in Berlin intensiv mit den vielfältigen Problemen in diesen Bundesländern. Besonders Ernst nehmen die Vertreterinnen und Vertreter der Jugendverbände und Jugendringe, dass zwischen wachsendem Rechtsextremismus und sinkender Förderung der Jugendverbände offensichtlich ein Zusammenhang besteht. Rechtsextremisten werden dort stärker, wo Jugendverbände ihre Arbeit kaum aufrecht erhalten können, beispielsweise weil die Förderung und die politische Unterstützung wegbricht. Das beobachten die betroffenen Landesjugendringe und die Verbände, die sich in den fünf Ländern engagieren. „Hier ist die Politik sehr fahrlässig, sie spielt Nazis und Rassisten in die Hände“, sagt Julia Böhnke, stellvertretende DBJR-Vorsitzende. Statt zivilgesellschaftliche und demokratische Strukturen aufzubauen und zu stärken, werde rechtsextremen Parteien und Gruppen das Feld überlassen. Das sorge gerade bei jungen und engagierten Menschen für Frust und Zweifel an der Demokratie. Die Jugendverbände warnen sehr eindringlich vor dieser Entwicklung. Sie selbst versuchen nach Kräften, mit eigenen Mitteln vorhandene Strukturen zu stabilisieren oder aufzubauen. „Wenn die Politik die fünf Bundesländer im Osten nicht aufgeben will, muss sie langfristig und nachhaltig in Jugendverbände investieren“, sagt Gunnar Czimczik, stellvertretender DBJR-Vorsitzender. Der Hauptausschuss des DBJR fordert die Verantwortlichen in den Bundesländern auf, ausreichend Mittel für stabile Strukturen bereitzustellen, die das ehrenamtliche Engagement junger Menschen unterstützen und deren Einsatz für die Demokratie stärken.

Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Bundesjugendrings vom 02.12.2011