Nachruf auf Prof. Dr. Michael Buestrich

11.03.2011 | Soziale Arbeit | Personalia

Am 24. 2. 2011 ist unser Freund und Kollege Prof. Michael Buestrich durch Freitod aus dem Leben geschieden. Die Fachgruppe Sozialmanagement und Sozialökonomie an der Evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe, deren Mitglied Michael Buestrich seit seiner Berufung im Jahr 2004 war, ist zutiefst betroffen von diesem für uns alle unerklärlichen Vorgang. Michael Buestrich hat an der Evangelischen Fachhochschule das Fach Sozialökonomie vertreten und seine Berufung hat sich von Anfang an als Glücksfall für die fachliche Entwicklung der Fachhochschule heraus gestellt. So hat er nicht nur die curricularen Grundlagen für das Fach Sozialökonomie in dem sich seit seiner Berufung entwickelnden Bachelor-Studiengang gelegt, sondern er war auch von Beginn an entscheidend an der Entwicklung und Implementierung des Master-Studiengangs Sozialmanagement in diakonischen und sozialen Organisationen beteiligt, dessen Studiengangsleiter er bis zu seinem Ableben war. Prof. Buestrich hat sich in kurzer Zeit als fachlich anerkannter Experte im Bereich der Arbeitsmarktpolitik und der Arbeitsmarktentwicklung einen Namen gemacht und er war bis zuletzt ein gefragter Gesprächspartner und Projektentwickler in diesem Bereich. Sein Buch „Ein dritter Arbeitsmarkt – wozu“? fasst in prägnanter Weise Buestrichs kritischen und unbestechlichen Blick auf die Wirklichkeit der Geschichte der Arbeitsmarktprogramme zusammen und zeigt, dass zwischen den Ideologien und Versprechungen der Arbeitsmarktpolitik und ihrer Realität wichtige Unterscheidungen zu treffen sind. Neben seiner publizistischen Tätigkeit, die u.a. auch die regelmäßigen und wegen ihrer präzisen Thesen viel diskutierten Rezensionen für socialnet.de umfassen, hat Michael Buestrich sich in den Gremien der Hochschule engagiert und dort die Fachgruppe vertreten. Seine Verlässlichkeit und sein entschiedenes, aber immer um Ausgleich bemühtes Eintreten für fachliche Standards und eine auf die Professionalisierung des Berufs ausgerichtete Lehre, haben ihm im Kollegenkreis Achtung und Respekt verschafft. Wir verlieren in Michael Buestrich nicht nur einen bei den Studierenden überaus beliebten Hochschullehrer, sondern auch einen wichtigen Ratgeber und Begleiter. Auf diversen Exkursionen hat er uns mit seinem Humor und seiner Schlagfertigkeit über manchmal auch nervende Situationen hinweggeholfen und auch wenn es in Begehungen von „Quartieren mit besonderem Erneuerungsbedarf“ einmal kritisch zu werden drohte, konnte man sich auf ihn verlassen – Michael Buestrich war ein hochdekorierter Karatesportler. Das Unbegreifliche seines plötzlichen Tods beschäftigt uns alle nachhaltig – da wir das „warum“ aber nie erfahren werden, bleibt er uns als fröhlicher und lebenszugewandter Mensch in bleibender Erinnerung. Prof. Dr. Monika Burmester
Prof. Dr. Florian Gerlach
Prof. Dr. Frank-Peter Oltmann
Prof. Dr. Wolfgang Maaser
Prof. Dr. Norbert Wohlfahrt