Müttergenesungswerk zieht Bilanz: Besorgnis um die Gesundheit der Mütter

31.05.2011 | Gesundheitswesen | Nachrichten

Auf seiner diesjährigen Pressekonferenz zeigt sich das Müttergenesungswerk besorgt um die Gesundheit der Mütter und geht hart ins Gericht mit der weiter steigenden Ablehnungspraxis der Krankenkassen für Anträge zu Mütter- und Mutter-Kind-Kurmaßnahmen.

Berlin - Auf seiner diesjährigen Jahrespressekonferenz geht das Müttergenesungswerk (MGW) hart mit den Krankenkassen ins Gericht. Die Zahl der abgelehnten Anträge von Müttern stieg erneut um 3% und liegt mit 34 % bei der Ablehnungsquote von 2006, dem Jahr vor der gesetzlichen Verankerung der Mütter- und Mutter-Kind-Kurmaßnahmen als Pflichtleistung der gesetzlichen Krankenkassen. „Kranke Mütter brauchen die Unterstützung dringender als je zuvor“, betonte Bettina Wulff, Schirmherrin des Müttergenesungswerkes, auf der heutigen Pressekonferenz in Berlin. „Zu den körperlichen Erkrankungen kommen viele psychosoziale Belastungsfaktoren, die Mütter krank machen. Hierzu zählen ständiger Zeitdruck, berufliche Belastung, mangelnde Unterstützung und fehlende Anerkennung.“ „Das Verhalten der Krankenkassen den Müttern gegenüber, deren Kuranträge abgelehnt werden, ist missachtend und teilweise gesetzeswidrig“, kritisierte Anne Schilling, Geschäftsführerin des Müttergenesungswerkes auf der Pressekonferenz. „Der politische Wille hinter der Pflichtleistungsregelung war, den Frauen den Zugang zu diesen spezifischen Gesundheitsleistungen zu erleichtern. Davon kann keine Rede sein. Das ist nicht länger hinnehmbar.“ In jüngsten Medienberichten wird Bezug genommen auf einen Bundesrechnungshofbericht zum Verhalten der Krankenkassen in Bezug auf Mütter- und Mutter-Kind-Kuren, der von „Willkür und Beliebigkeit“ spricht. Anne Schilling: „Das Müttergenesungswerk kritisiert seit Jahren die Ablehnungspraxis der Krankenkassen. Wenn der Bericht dies bestätigt, dann ist politische Kontrolle umso dringlicher.“ Eine Ablehnung ist nicht nur für jede einzelne Mutter eine vergebene Chance, immer leiden auch Kinder und ganze Familien. Die sinkende Zahl der Kurteilnehmerinnen gefährdet inzwischen die Struktur des Versorgungssystems selbst. Allein in den vom MGW anerkannten Mütter- und Mutter-Kind-Kliniken sank die Belegung um 10% im Vergleich zu 2009. Weitere Informationen zu Mütter- und Mutter-Kind-Kurmaßnahmen unter: www.muettergenesungswerk.de oder Kurtelefon: 030/330029-29

Quelle: Pressemitteilung der Elly Heuss-Knapp-Stiftung, Deutsches Müttergenesungswerk vom 31.05.2011
http://www.muettergenesungswerk.de