Informationen über die Qualität von Pflegeheimen weiter entwickeln!

26.06.2011 | Altenhilfe | Nachrichten

Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) begrüßt die Ergebnisse des Modellprojektes zur Messung der Ergebnis- und Lebensqualität in Pflegeheimen als wichtigen Beitrag, künftig in entscheidenden Bereichen der Pflege und Betreuung eine genauere Beurteilung der Ergebnisqualität zu ermöglichen

„Der bpa begrüßt die Ergebnisse des Modellprojektes zur Messung der Ergebnis- und Lebensqualität in Pflegeheimen als wichtigen Beitrag, künftig in entscheidenden  Bereichen der Pflege und Betreuung eine genauere Beurteilung der Ergebnisqualität zu ermöglichen. Damit können sowohl die einrichtungsinterne Qualitätsentwicklung gefördert werden als auch wichtige Grundlagen für die Qualitätsprüfung durch externe Institutionen sowie für die Qualitätsberichterstattung geliefert werden. Jetzt müssen die für eine Umsetzung notwendigen inhaltlichen, vertraglichen und gesetzlichen Änderungen vorgenommen werden“, so Herbert Mauel, Geschäftsführer des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), der bundesweit mehr als 7.000 private Pflegeeinrichtungen vertritt. Die Wissenschaftler haben umsetzbare, begründete und in der Praxis erprobte Verfahren vorgelegt, die es ermöglichen, Ergebnisqualität verlässlich zu messen. Darüber hinaus liegen allerdings auch begründete Analysen vor, warum dies nicht in allen Bereichen der Versorgung möglich ist. Diese wichtige Klärung liefert auch die Begründung dafür, dass in wichtigen Bereichen der Qualitätsberichterstattung nur Aussagen zu den Bereichen der Struktur- und Prozessqualität getroffen werden können. „Eine zentrale Erkenntnis des Modellprojektes ist, dass zur Beurteilung der Ergebnisqualität nur die von den Einrichtungen strukturiert und vergleichbar erhobenen Daten die Grundlage liefern können. Zu berücksichtigen ist, dass wir in allen Pflegeheimen zunächst eine einheitliche strukturierte Datenerhebung zu dem jeweils individuellen Verlauf bei den jetzt beschriebenen Indikatoren einführen müssen. Wir benötigen schnell verlässliche Vereinbarungen, um die notwendigen Voraussetzungen schaffen zu können“, führte Herbert Mauel weiter aus. Besondere Beachtung verdienen die Ergebnisse des Modellprojektes, welche auf Erhebungen aller Bewohnerinnen und Bewohner und damit nicht nur auf einer Stichprobe beruhen. Hier werden wichtige Erkenntnisse geliefert, insbesondere zu der Situation bei zentralen pflegerischen Risiken wie z.B. Ernährung und Flüssigkeitsversorgung, Dekubitus, Stürzen mit gravierenden Folgen oder auch Kontrakturen. Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass diese Risikogruppen keineswegs die übliche Situation im Pflegeheim repräsentieren, sondern nur sehr kleine Gruppen betreffen. Die Erkenntnisse sind insofern wichtig, als sie helfen können, die öffentliche Wahrnehmung der Pflege und die Situation in den Pflegeeinrichtungen einander anzugleichen. Weiterhin hält der bpa es für kurzfristig erforderlich, auch für den ambulanten Pflegebereich ein vergleichbares Gutachten zur Darstellung und Messung von Ergebnisqualität in Auftrag zu geben.

Zum Hintergrund

Das Bundesministerium für Gesundheit und das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend haben das Forschungsprojekt "Entwicklung und Erprobung von Instrumenten zur Beurteilung der Ergebnisqualität in der stationären Altenhilfe" gefördert. Der Abschlussbericht liegt jetzt vor. Insgesamt waren an dem Projekt nahezu 50 Pflegeheime direkt beteiligt.

Empfehlungen des bpa

Um die von Pflegeeinrichtungen erbrachten Leistungen insbesondere hinsichtlich der Ergebnis- und Lebensqualität künftig genauer messen und auch darstellen zu können, empfiehlt  der bpa kurzfristig
  • die breite fachliche Diskussion zu den vorgelegten Ergebnissen, Möglichkeiten und Grenzen zu unterstützen,
  • die Möglichkeiten und Chancen sowohl für die Versorgungssituation und das interne Qualitätsmanagement  in den Pflegeheimen als auch für die externe Qualitätsprüfung und –berichterstattung bekannt zu machen,
  • auch Grundlagen zur Beurteilung der Ergebnisqualität in weiteren Versorgungsbereichen, insbesondere der ambulanten Pflege zu schaffen,
mittelfristig
  • die inhaltlichen, strukturellen, vertraglichen und gesetzlichen Voraussetzungen zur Fortentwicklung der Qualitätsbeurteilung und –berichterstattung zu schaffen,
  • den Aufbau einer strukturierten und vergleichbaren Datenerhebung in den Pflegeheimen zur Messung von Ergebnisqualität zu fördern,
  • die weitere wissenschaftliche Entwicklung von Indikatoren zur Beurteilung der Ergebnisqualität in der stationären Altenhilfe zu unterstützen,
langfristig
  • die einrichtungsbezogenen wie öffentlichkeitsbezogenen Auswirkungen einer stärkeren Ausrichtung auf die Ergebnisqualität zu evaluieren.

Materialien

Die Erklärung des Steuerungskreises zum Abschlussbericht des Forschungsprojektes "Entwicklung und Erprobung von Instrumenten zur Beurteilung der Ergebnisqualität in der stationären Altenhilfe" und den Abschlussbericht finden Sie unter www.bpa.de (Presse).

Quelle: Pressemitteilung des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) vom 17.06.2011