Forschungsprojekte veröffentlichen Memorandum: Den Wert von Pflegearbeit schätzen!
Altenpflege wird immer wichtiger. Die Menschen, die sie leisten, sind hoch motiviert und stolz auf ihre Arbeit. Mit den Rahmenbedingungen der Pflegearbeit sieht es weniger gut aus: Bezahlung, Aufstiegsmöglichkeiten, Handlungsspielräume, zeitliche und personelle Ressourcen, betriebliche und mediale Wertschätzung – auf all diesen Feldern gibt es Defizite. Gleichzeitig wird es immer schwieriger, genügend Pflegekräfte zu finden. Fünf Forschungsprojekte haben sich mit unterschiedlichen Facetten der Pflegearbeit und ihrer Wertschätzung auseinandergesetzt und treten nun mit einem Memorandum an die Öffentlichkeit. Sie fordern konkrete Schritte zur Verbesserung der Arbeitssituation in der Pflege.
Dienstleistungsqualität und Wertschätzung von Dienstleistungsarbeit sind aktuelle sozialwissenschaftliche Forschungsthemen. Fünf vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Forschungsprojekte haben sich unter anderem damit befasst, wie es um die Wertschätzung der qualifizierten Arbeit in der Altenpflege bestellt ist. Sie haben ein gemeinsames Memorandum verfasst, das einige Forschungsergebnisse und Thesen vorstellt und daraus Forderungen an Politik, Gesellschaft, Verbände und Unternehmen ableitet. Es handelt sich um die Projekte:- • BiS – Berufe im Schatten
- • DL-Quali – Dienstleistungsqualität durch professionelle Arbeit
- • PflegeWert – Wertschätzung und Produzentenstolz in der Altenpflege
- • PiA – Professionalisierung interaktiver Arbeit
- • ProWert – Produzentenstolz durch Wertschätzung
Anerkennung, sie braucht aber auch adäquate Rahmenbedingungen. Es wird mehr Geld für die Pflege benötigt – für mehr Personal, mehr Qualifizierung und bessere Entlohnung. Auch die Handlungsmöglichkeiten der Pflegekräfte sollten erweitert werden, etwa indem sie selbst Pflegeleistungen und Hilfsmittel verordnen können oder indem eine berufliche Selbstverwaltung vergleichbar den Ärzten etabliert wird. Auf allen Ebenen sind Schritte zur besseren Wertschätzung von Pflegearbeit nötig: in den Pflegeeinrichtungen, in der Politik, in der Öffentlichkeit. Die hohe Motivation und der engagierte Einsatz der Pflegefachkräfte dürfen nicht durch kurzfristiges Kostendenken verspielt werden.
Quelle: Pressemitteilung des ISF München vom 13. Oktober 2011
http://www.isf-muenchen.de