Forschungsprojekt „MiKADO – Missbrauch von Kindern: Aetiologie, Dunkelfeld, Opfer“

Projekt startet unter der Leitung der Universität Regensburg mit Förderung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Vorfälle der jüngeren Vergangenheit zeigen, dass Kinder und Jugendliche das Risiko tragen, Opfer sexueller oder gewalttätiger Übergriffe zu werden. Zudem ergeben sich für Kinder und Jugendliche nicht nur Chancen, sondern auch Risiken aus der Nutzung digitaler Medien, speziell des Internets. Ziel von MiKADO ist es daher, Risiken, Ursachen und Folgen sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen in Deutschland zu erforschen, um spezifische Präventionsansätze zu entwickeln. Das Forschungsprojekt wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bis September 2014 mit rund 2,5 Millionen Euro finanziert und ist im Oktober 2010 an der Universität Regensburg unter der Leitung von Herrn Professor Michael Osterheider angelaufen. An diesem umfassenden Projekt wirken im Verbund ärztliche, psychologische und kriminologische Forschungsteams des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, der Technischen Universität Dresden, des Universitätsklinikum Ulm und der Åbo Akademi-Universität aus Turku/ Finnland mit. Am multidisziplinären Verbund sind auch verschiedene Opferschutzvereine beteiligt. MiKADO untersucht, wie häufig Kinder und Jugendliche in Deutschland von sexueller Gewalt betroffen sind und unter welchen Bedingungen es zu sexueller Gewalt kommen kann. Erstmalig wird auch untersucht, welche Formen von sexueller Gewalt in den digitalen Medien vorkommen.
Dazu werden Kinder, Jugendliche und Erwachsene mittels Online-Befragungen, Interviews und standardisierten Tests befragt und untersucht. Mit dem Forschungsprojekt sollen die Entstehungsbedingungen sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen besser verstanden werden. Die Ergebnisse sollen Ansätze zur Entwicklung von konkreten Maßnahmen liefern, um Kinder und Jugendliche besser vor sexuelle Gewalt schützen zu können.

Quelle: Pressemitteilung der Universität Regensburg vom 01.03.2011
http://www.uni-regensburg.de