AWO fordert neue Bleiberechtsregelung - 25. Jahrestag Tag des Flüchtlings

„Seit Jahren geduldete Flüchtlinge in Deutschland benötigen eine gesicherte Aufenthaltsperspektive“, erklärt AWO Vorstandsmitglied Brigitte Döcker anlässlich des Tages des Flüchtlings am 30. September. „Deshalb fordern wir eine stichtagsunabhängige Bleiberechtsregelung für die rund 87.000 in Deutschland lebenden Flüchtlinge, die nicht mehr in ihre Heimatländer zurückkehren können“, erklärt Döcker. Zudem appelliert die AWO an die Bundesregierung, im Gedenken an die vielen im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge, die Einrichtung eines gemeinsamen europäischen Schutzsystems mit aller Kraft voranzutreiben. Die unzumutbare Situation der in Deutschland lebenden, geduldeten Flüchtlinge - 53.000 Menschen leben seit mehr als sechs Jahre hier - diskutierten Experten auf der gestern abgeschlossenen dreitägigen AWO Fachtagung „Bleiberecht – Wer darf bleiben? Wer muss gehen?“. „Die Menschen oft über etliche Jahre hinweg zu völliger Passivität zu verdammen, ist unmenschlich. Deshalb benötigen wir eine neue stichtagsunabhängige Bleiberechtsregelung“, fasst Döcker die einstimmige Meinung der Tagungsteilnehmer zusammen und erklärt: „Die geltenden gesetzlichen Beschränkungen für Geduldete sind weder unter humanitären Aspekten, noch  volkswirtschaftlich betrachtet zumutbar oder sinnvoll. Den Menschen muss es möglich sein, einer Ausbildung oder Beschäftigung nachzugehen, damit sie ein selbstbestimmtes Lebens führen können“, betont Döcker. Die inzwischen geschaffene Bleiberechtsregelung für gut integrierte Jugendliche, sei -  trotz noch vieler offener Fragen -  ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Quelle: Pressemeldung des AWO Bundesverbandes e.V. vom 29.09.2011
http://www.awo.org