Zahl der Adoptionen im Jahr 2009 erneut deutlich zurückgegangen

WIESBADEN – Die Zahl der Adoptionen in Deutschland ist weiter deutlich rückläufig und hat im Jahr 2009 mit insgesamt 3 888 einen erneuten Tiefststand erreicht. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Damit setzte sich die Entwicklung der letzten Jahre weiter fort: Allein seit 2004 ist die Zahl der Adoptionen um knapp ein Viertel (23%) gesunken, gegenüber 1994 sogar um mehr als die Hälfte (54%). Mehr als die Hälfte aller Adoptionen (2 011 Adoptionen beziehungsweise 52%) waren Stiefelternadoptionen. Bei einer Stiefelternadoption wird der oder die Minderjährige durch einen neuen Partner des leiblichen Elternteils adoptiert. 185 Kinder wurden durch Verwandte adoptiert, 1 692 Kinder durch nicht verwandte Personen. Das Verwandtschaftsverhältnis der adoptierten Kinder zu den Adoptiveltern hat sich in den letzten Jahren nicht wesentlich verändert. Von den im Jahr 2009 adoptierten Kindern waren 30% unter 3 Jahre alt. Jeweils rund 15% der Adoptierten waren 3 bis 5 Jahre, 6 bis 8 Jahre beziehungsweise 9 bis 11 Jahre alt. 25% der adoptierten Kinder waren 12- bis 17-Jährige. Damit stieg der Anteil der unter 3-Jährigen an den Adoptierten gegenüber 2004 um 7 Prozentpunkte, während der Anteil der 12- bis 17-Jährigen um 6 Prozentpunkte sank. In den anderen Altersklassen gab es keine nennenswerten Veränderungen. Für eine Adoption vorgemerkt waren 2009 insgesamt 818 Kinder und Jugendliche, knapp 6% mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Adoptionsbewerbungen hat sich gegenüber 2008 um 9% vermindert; in den Adoptionsvermittlungsstellen lagen 7 139 Adoptionsbewerbungen vor. Damit belief sich das Verhältnis von Adoptionsbewerbungen zur Zahl der zur Adoption vorgemerkten Minderjährigen rein rechnerisch auf 9 zu 1. Weitere kostenlose Informationen gibt es im Publikationsservice des Statistischen Bundesamtes.

Detaillierte Informationen und lange Zeitreihen können in der GENESIS-Online Datenbank über die Tabelle Adoptierte Kinder und Jugendliche (22521-0001) kostenfrei abgerufen werden. Weitere Auskünfte gibt:
Zweigstelle Bonn,
Heike Heilmann,
Telefon: +49 611 75 8167,
E-Mail: jugendhilfe@destatis.de

Quelle: Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) vom 04.08.2010
http://www.destatis.de