Tagesstätten helfen Menschen mit psychischer Behinderung

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat in den vergangenen zwölf Jahren 1.020 Plätze in Tagesstätten für psychisch behinderte Menschen eingerichtet.

Münster (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat in den vergangenen zwölf Jahren 1.020 Plätze in Tagesstätten für psychisch behinderte Menschen eingerichtet. In der Region sei mittlerweile ein flächendeckendes Netz von 46 Tagesstätten geknüpft, bilanzierte LWL-Sozialdezernent Matthias Münning vor dem LWL-Sozialausschuss in Münster. Der LWL verspreche sich von dem Netz, das der LWL pro Jahr mit rund 10,8 Millionen Euro (pro Person 6.545 Euro im Jahr) finanziert, auch geringere Kosten in anderen Bereichen, so Münning. Chronisch psychisch kranke Menschen könnten zum Beispiel, wenn sie tagsüber in eine Tagesstätte gehen, öfter im ambulant betreuten Wohnen statt in Heimen leben. Nach einer Modellrechnung ist die Kombination aus Betreutem Wohnen und Tagesstätten knapp 11.600 Euro pro Jahr und Person günstiger als ein Leben im Heim. Münning: "Für rund 1.650 Menschen im Jahr bedeuten diese Plätze ein starkes Plus an Normalität: Wenn andere zur Arbeit gehen, haben diese Menschen tagsüber ihre Arbeit oder Beschäftigung in der Tagesstätte statt in einer stationären Wohneinrichtung zu leben."

Beispiel einer Tagesstätte im Film

Der Film stellt die Tagesstätte "Reselve" in Siegen vor, deren Besucher an schweren Depressionen, schizotypen und wahnhaften Störungen, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen und neurotischen Belastungsstörungen leiden. Die Therapeuten der Tagesstätte, die der LWL finanziert, helfen diesen schwer psychisch erkrankten Menschen, ihren Tagesablauf zu strukturieren. Auf diese Weise können sich die Erkrankten später wieder leichter in die Gesellschaft eingliedern. zum Film: http://www.lwl.org/LWL/Der_LWL/PR/tv_audioservice/Tagesstaette_Reselve/ Eine Übersicht der Tagesstätten in Westfalen-Lippe finden Sie in einem pdf-Dokument im Online-Portal des LWL unter http://www.lwl.org/pressemitteilungen/daten/anlagen/10474.pdf

Der LWL im Überblick

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 13.000 Beschäftigten für die 8,5 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 19 Krankenhäuser, 17 Museen und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, den ein Parlament mit 101 Mitgliedern aus den Kommunen kontrolliert.

Quelle: Pressemitteilung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe vom 23.06.2010
http://www.lwl.org/pressemitteilungen/mitteilung.php?22362