Stimmige Präventionskonzepte gegen Kindeswohlgefährdungen vorhanden

Deutsche Wanderjugend fordert vom Bundestag die Unterstützung für sinnvolle und institutionell verankerte Präventionskonzepte

Eine gesellschaftlich breite Diskussion findet derzeit darüber statt, welches die sinnvollsten und zielführensten Konzepte gegen mögliche Kindeswohlgefährdungen im Bereich der Jugendverbandsarbeit wären. Erfahrene Fachkräfte wissen, dass mit umfassenden und abgestimmten Engagement im Bereich der Prävention die besten Erfolge zu erzielen sind. Erfolgreiche Präventionsprojekte der Jugendarbeit – wie beispielsweise www.praetect.de – machen dies überaus deutlich. Weniger erfolgversprechend erscheint der Ansatz, freiwillige und ehrenamtliche Aktive in der Kinder- und Jugendarbeit mit einem „Generalverdacht“ in Verbindung zu bringen. „Beweise, dass Du nichts auf dem Kerbholz hast!“, lautet die Botschaft, die durch die Einforderung von Erweiterten Führungszeugnissen für alle Ehrenamtliche oder Freiwillige in Vereinen einhergeht. Eine Stärkung durch die Politik von gern eingebrachtem bürgerschaftlichem Engagement mit hohem gesellschaftlichem Wert durch hundertausende Engagierte sieht anders aus! Gern wird versucht, mit dem „Wenn es auch nur einem Kind hilft!“-Killerargument die Sinnhaftigkeit von unverhältnismäßigen Maßnahmen zu begründen. Natürlich ist jeder Fall einer zu viel! Spätestens aber nach der ersten Verurteilung eines bisher nicht auffällig gewordenen Führungszeugnisinhabers wird deutlich werden, dass Erweiterte Führungszeugnisse eben lediglich ein falsches Gefühl von Sicherheit vermitteln. Man kann sich sicher sein: Nach einer solchen Verurteilung werden die Rufe nach noch unsinnigeren und schärferen „Sicherheitskonzepten“ laut werden. Hinschauen ist wichtig! Hinreichende Sensibilisierung und Ausbildung der Aktiven und Verantwortlichen in den Vereinen und damit umfassende Prävention. Planvoll und zielgerichtet vorgehende Täter/-innen werden sich auch durch die Einforderung eines grünen Stück Papier nicht davon abhalten lassen, im für sie geeigneten Moment auf hilflose Opfer einzuwirken. In einem Schreiben an die Mitglieder im Deutschen Bundestag [PDF 2.2 MByte] fordert Verbandsjugendwartin Elisabeth Schmidt die politisch verantwortlichen Entscheider dazu auf, funktionierende Verbands- und Vereinstrukturen sowie gut funktionierende, sinnvolle Präventionskonzepte nachhaltig zu unterstützen. Gleiches gilt für Kommunal- als auch Landespolitik. Bereits seit mehreren Jahren schon sind Jugendverbände und –ringe mit Nachdruck dabei, die Prävention sexueller Gewalt in der Kinder- und Jugendarbeit gesellschaftlich als auch institutionell zu verankern und zu verbessern. Aktive Vereinsarbeit in gestärkten Strukturen sind der beste Schutz unserer Kinder!

Hintergrund

Die Deutsche Wanderjugend (DWJ) ist die outdoororientierte Jugendorganisation des Verbandes Deutscher Gebirgs- und Wandervereine e. V. (kurz: Deutscher Wanderverband). Zur Zeit sind in diesem Dachverband 58 Mitgliedsvereine zusammengeschlossen, von B wie Baumberge-Verein bis W wie Wiehengebirgsverein Weser-Ems.

In der DWJ sind etwa 100.000 Kinder und Jugendliche organisiert. Das Spektrum der Aktivitäten ist vielfältig und reicht von wöchentlichen Gruppentreffen, über Freizeiten bis zu Internationalen Jugendbegegnungen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt im Bereich „Junges Wandern“. Die DWJ ist Mitglied im Deutschen Bundesjugendring (DBJR), in der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ) und im BundesForum Kinder- und Jugendreisen. Sie ist außerdem konfessionell und parteipolitisch unabhängig.

Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Wanderjugend im Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine e.V. vom 12.06.2010
http://www.wanderjugend.de