Soziale Lage in Bayern 2010

25.06.2010 | Sozialpolitik | Nachrichten

Sozialministerin Haderthauer: Erster jährlicher Bericht zur sozialen Lage in Bayern - Gute Lebensbedingungen noch mehr verbessern!

Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer stellte am 24.06.2010 im Sozialpolitischen Ausschuss des Landtags den ersten jährlichen Statistikbericht zur sozialen Lage in Bayern vor. Haderthauer: "Der Bericht zeigt: Bayern steht sehr gut da und hat eine hervorragende Ausgangsbasis für die Zukunft. Der materielle Wohlstand ist in Bayern am höchsten, gleichzeitig haben wir die niedrigste Arbeitslosenquote und die höchste Erwerbsquote bundesweit und das niedrigste Armutsrisiko." "Der Bericht zeigt auch, dass es die immer wieder behaupteten erheblichen regionalen Unterschiede in der Wohlstandsverteilung im Ergebnis nicht gibt. Wird das regionale reale Preisniveau, also insbesondere die regionalen Unterschiede bei Mieten und anderen laufenden Ausgaben berücksichtigt, so unterscheidet sich der mittlere reale Wohlstand zwischen den Regierungsbezirken um maximal 3,6 Prozentpunkte oder - bezogen auf einen Ein-Personen-Haushalt - um 53 Euro pro Monat. Mit 102,6 Prozent hatte 2008 Niederbayern den höchsten mittleren Wohlstand, Oberfranken lag mit dem niedrigsten Wert von 99 Prozent aber kaum darunter. Oberbayern lag nach Berücksichtigung der Preisniveauunterschiede mit 100,9 Prozent nur knapp über dem bayerischen Durchschnitt von 100 Prozent", so die Ministerin weiter. Haderthauer: "Wir haben die niedrigste Arbeitslosenquote bundesweit, sie liegt seit zehn Jahren nahezu stabil um vier Prozentpunkte unter dem deutschen Schnitt. Die Zahlen belegen erneut, dass die Menschen in Bayern den höchsten materiellen Wohlstand genießen - er ist vier Prozent höher als in Westdeutschland und sieben Prozent höher als in Deutschland. Jedoch hatten an der Wohlstandsentwicklung nicht alle Gruppen gleichermaßen Anteil: So stieg der reale mittlere Lebensstandard der 18- bis unter 25-Jährigen im Zeitraum 2003 bis 2008 um 16 Prozentpunkte, während der der über 65-Jährigen um 16 Prozentpunkte schrumpfte. Ein eindeutiger Hinweis darauf, dass wir bei der Alterssicherung gerade von Familien und bei unseren Hilfen für Alleinerziehende nicht nachlassen dürfen!" Haderthauer bewertete den Bericht als eine ausgezeichnete Datengrundlage für die bayerische Sozialpolitik: So ist das Armutsrisiko in Bayern um 2 Prozentpunkte geringer als im westdeutschen Schnitt: Es liegt 2008 auf Basis des mittleren bundesweiten Einkommens bei 10,8 Prozent (Westdeutschland: 13,1 Prozent). Erwartungsgemäß liege bei Personen ohne Berufsausbildung das Armutsrisiko jedoch deutlich höher. Die Ministerin: "Dies unterstreicht einmal mehr, wie wichtig und richtig es ist, dass bestmögliche Bildung in jeglicher Form und von klein auf ein ganz zentrales Ziel bayerischer Sozialpolitik ist. Unser erfolgreiches Programm zur Förderung eines günstigen Mittagessens für Bedürftige kommt inzwischen über 12.000 Kindern an Ganztagsschulen zu Gute. Wir werden bei diesem Thema nicht lockerlassen und stehen dazu mit allen gesellschaftlichen Akteuren, zum Beispiel im 'Forum Soziales Bayern' in ständigem Dialog." Die Quote der Bezieher von Arbeitslosengeld II und Sozialgeld liegt in Bayern mit 7,3 Prozent bei den Kindern nicht einmal halb so hoch wie im Bundesgebiet (15,4 Prozent). Haderthauer: "Kinderarmut ist Elternarmut. Diese können wir nur bekämpfen, wenn wir Familien materiell absichern und Kinder bestmöglich unterstützen. Unser Landeserziehungsgeld, das Bayern als eines von nur vier Bundesländern im Anschluss an das Elterngeld bezahlt, kommt gerade Alleinerziehenden und Familien mit mehreren Kindern und geringem Einkommen zu Gute." Schwerpunkte des fast 230-seitigen Berichts mit dem Titel "Soziale Lage in Bayern 2010" sind Kurzanalysen zu Einkommen/Armut/Reichtum und Arbeitsmarkt - flankiert von zwei kürzeren Kapiteln zu den volkswirtschaftlichen und demografischen Rahmenbedingen und der Inanspruchnahme staatlicher Sozialleistungen. Durch anschauliche Darstellungen und kurze Texte soll eine knappe und dennoch umfassende Information im Vordergrund stehen. Haderthauer: "Aktuelle, aussagekräftige und fortlaufende Informationen über die unterschiedlichen Lebenslagen der Bürgerinnen und Bürger sind eine unerlässliche Grundlage für eine effektive und effiziente Sozialpolitik. Deshalb haben wir im bayerischen Koalitionsvertrag vereinbart, neben dem 'großen' Sozialbericht je Legislaturperiode jährlich einen kürzeren, ergänzenden Bericht zu erstellen, der spezifische Lebenssituationen und Trends analysiert. Es handelt sich um ein neues, möglichst kompaktes und dennoch anspruchsvolles Informationsangebot, für das es in Deutschland keine Vorlage gibt. Ich bin mir sicher, dass der Bericht ein wertvolles Informationsangebot für viele politisch Interessierten sein wird." Der Bericht ist abrufbar unter: www.stmas.bayern.de.

Quelle: Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen vom 24.06.2010
http://www.stmas.bayern.de/cgi-bin/pm.pl?PM=1006-193.htm