Neue Studie "Nummer gegen Kummer 2010" zeigt: Immer mehr Jungen nutzen das Angebot der kostenlosen Beratung

216.000 Beratungsgespräche mit Kindern und Jugendlichen im Jahr 2009

Kinder und Jugendliche können sich seit 30 Jahren mit ihren Sorgen und Nöten rund um die Themen Partnerschaft und Liebe, Sexualität, Gewalt, Freundeskreis und Familie bei der "Nummer gegen Kummer" kostenlos und anonym Unterstützung holen. Speziell geschulte, ehrenamtlich engagierte Beraterinnen und Berater bieten ihnen die Gelegenheit, sich auszusprechen und Probleme zu bewältigen. Die neue Studie "Nummer gegen Kummer 2010" stellt die Frage nach den geschlechtsspezifischen Unterschieden bei der Nutzung des Beratungsangebotes. Das Ergebnis: männliche Kinder und Jugendliche nehmen anonymen Rat heute viel häufiger in Anspruch als früher. Lag der Anteil der Jungen bei den Anrufenden vor zehn Jahren noch bei ca. 25 %, so betrug er im Jahr 2009 fast 40 %. Auch bei den angesprochenen Themen zeigen sich gewisse Unterschiede: Für Mädchen stehen Partnerschaft und Liebe an erster Stelle, für Jungen das Thema Sexualität. "Die vorliegende Studie zeigt, dass immer mehr Jungen sich trauen, die Nummer des Kinder- und Jugendtelefons zu wählen, ihre Sorgen und Nöte mitzuteilen und Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das ist ein klarer Hinweis darauf, dass auch Jungen angemessen gefördert und unterstützt werden müssen", sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, Dr. Hermann Kues heute (Dienstag) in Berlin. "Es ist wichtig, Jungen dabei zu helfen, sich neuen Wegen zu öffnen, ihre sozialen Kompetenzen zu entwickeln und dem traditionellen Männerbild neue Facetten abzugewinnen. Darin sehe ich eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe der kommenden Jahre. Das Bundesfamilienministerium stellt sich dieser neuen Aufgabe, indem es ein eigenes Referat zur Gleichstellungspolitik von Jungen und Männern eingerichtet und einen Beirat für Jungenpolitik berufen hat." Allein 2009 gingen insgesamt 881.135 Anrufe beim Kinder- und Jugendtelefon ein. Aus diesen Anrufen entwickelten sich rund 216.000 intensive Beratungsgespräche. Nimmt man das Elterntelefon mit 10.666 Gesprächen und die Emailberatung mit 7.000 Emails dazu, kommt man im Jahr 2009 auf etwa 233.000 Kinder, Jugendliche und Eltern, die Rat suchten. Zur Seite stehen ihnen 3.900 ehrenamtliche Beraterinnen und Berater, die sich an den 150 Telefonberatungsstellen der örtlichen Mitgliedsorganisationen in ganz Deutschland engagieren. Der Verein "Nummer gegen Kummer e.V." startete sein Beratungsangebot im Jahr 1980. Seit 1991 ist das kostenlose Kinder- und Jugendtelefon unter der bundesweit einheitlichen Rufnummer 0800 / 111 0 333 und seit 2008 zusätzlich unter der EU-weiten Rufnummer 116 111 erreichbar. Auch online auf der Website www.nummergegenkummer.de erhalten Kinder und Jugendliche Hilfe. Das kostenlose Elterntelefon ist seit 2001 unter der bundesweit einheitlichen Rufnummer 0800 / 111 0 550 zu erreichen. Drei Millionen Beratungsgespräche wurden seit 1980 geführt. Vorsitzender der Nummer gegen Kummer e.V. ist Klaus Hoppe. Die "Nummer gegen Kummer Studie 2010" wurde unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Klaus Hurrelmann von der Hertie School of Governance erstellt. Das Bundesfamilienministerium fördert den Verein "Nummer gegen Kummer" seit 1996. Die Deutsche Telekom bietet seit 1991 finanzielle Hilfe und technisches Know-How an. Die Studie finden Sie im Internet unter: www.nummergegenkummer.de/

Quelle: Pressemitteilung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 30.11.2010
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