Menschen mit seelischen Erkrankungen bedürfen der besonderen Aufmerksamkeit

04.08.2010 | Gesundheitswesen | Nachrichten

Brandenburgs Gesundheitsministerin Anita Tack setzt sich für die Versorgung psychisch kranker Menschen ein

Potsdam – "Das hohe Niveau der Versorgung psychisch kranker Menschen darf nicht gefährdet werden", so Gesundheitsministerin Anita Tack (Linke) am 03.08.2010 in Potsdam. Gerade der Umgang mit Menschen mit seelischen Erkrankungen bedürfe der besonderen Aufmerksamkeit und Wachsamkeit. Die Geschichte zeige, dass diese Patienten oftmals ins Abseits gerieten, vernachlässigt und weggesperrt wurden. Das Land Brandenburg, die Krankenkassen, die Träger psychiatrischer Einrichtungen, die Verbände der Wohlfahrtspflege und unzählige Selbsthilfeinitiativen haben in den zurückliegenden Jahren ein dichtes und funktionierendes Netz der Betreuung und Versorgung geknüpft.
So flossen seit den 90er Jahren erhebliche Fördermittel in die Brandenburger Kliniken. In der Psychiatrie wurden die ehemaligen Großkrankenhäuser verkleinert. Stattdessen wurden an 14 Allgemeinkrankenhäusern wohnortnah moderne psychiatrische Abteilungen sowie vier Fachkliniken geschaffen, ergänzt durch tagesklinische Angebote in allen Regionen des Landes und Institutsambulanzen. Für die laufenden Personalkosten wenden die Brandenburger Krankenkassen jährlich steigende erhebliche Mittel aus den Beiträgen ihrer Mitglieder auf. Tack: "Ich erwarte, dass diese öffentlichen Mittel den betroffenen Patientinnen und Patienten uneingeschränkt zugute kommen." Äußerungen, man könne gerade bei der Versorgung psychisch Kranker den Rotstift ansetzen, seien menschenverachtend und nicht hinnehmbar. Dem Gesundheitsministerium stünden mit der Berufung von Besuchskommissionen und der Gründung eines Psychiatriebeirates Expertengremien zur Seite, die das Ministerium als Fachaufsicht in grundsätzlichen Fragen beraten und die Entwicklung der psychiatrischen Versorgung begleiten. Von Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs als Aufsichtsratsvorsitzendem des Klinikums Ernst von Bergmann erwartet Tack klarstellende Worte. Das öffentliche Ansehen und die Reputation des städtischen Krankenhauses seien beschädigt, Patienten seien verunsichert. "Jakobs muss deutlich machen, dass auch künftig die Betreuung psychisch kranker Patienten in Potsdam zuverlässig gewährleistet ist", so Tack.

Quelle: Pressemitteilung des Brandenburger Ministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz vom 03.08.2010
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