Keine Kürzung der Eingliederungshilfe

30.11.2010 | Sozialpolitik | Nachrichten

Langzeitarbeitslose brauchen umfassende Hilfen

Gemeinsam fordern der Deutsche Caritasverband (DCV) und das Diakonische Werk der EKD den Bundestag auf, die Mittel für Eingliederungshilfen für langzeitarbeitslose Menschen nicht zu kürzen. Im Haushaltsentwurf, über den der Bundestag am 26.11.2010 in dritter Lesung debattierte, ist ab 2011 deutlich weniger Geld für Leistungen zur Eingliederung in Arbeit vorgesehen. "Die umfassenden  Mittelkürzungen gehen zu Lasten der  Menschen, die nicht von der besseren Situation auf dem Arbeitsmarkt profitieren", kritisiert Caritas-Präsident Peter Neher. "Um zu erreichen, dass diese Menschen wieder eine Chance auf sinnstiftende Arbeit und damit gesellschaftliche Teilhabe erhalten, ist eine umfassende Aktivierung nötig, die entsprechende Maßnahmen erfordert." "Wir sehen in der Praxis schon jetzt, dass Personen mit besonderen Vermittlungshemmnissen wie beispielsweise fehlenden Abschlüssen oder einer Suchterkrankung die Verlierer dieser Kürzungen sind. Gerade diese Gruppe braucht individuell angepasste Eingliederungskonzepte, um langfristig wieder in Arbeit zu kommen", sagt Kerstin Griese, sozialpolitischer Vorstand des Diakonischen Werkes der EKD. Caritas und Diakonie fordern die Abgeordneten auf, sich dafür einzusetzen, dass die drastischen Kürzungen des Eingliederungstitels nicht umgesetzt werden. "Wenn wir langfristig erreichen wollen, dass Menschen in verfestigter Arbeitslosigkeit wieder am Arbeitsleben teilhaben, brauchen wir eher mehr Investitionen in Weiterbildung und Qualifikation, aber auch sinnvolle Beschäftigung", bekräftigen beide Verbände.

Quelle: gemeinsame Pressemitteilung des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V. und des Deutschen Caritasverbandes e.V. vom 26.11.2010
http://www.diakonie.de
http://www.caritas.de