KatHO NRW: Land genehmigt neuen Modellstudiengang „Pflege“

07.05.2010 | Altenhilfe | Nachrichten

Pflegerische Arbeit am Patientenbett verbessern

Die Katholische Hochschule NRW hat die beruferechtliche Genehmigung erhalten, landesweit erstmals den dualen Bachelorstudiengang „Pflege“ anzubieten. Dazu hat das NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales der Hochschule heute den Bewilligungsbescheid überreicht. Ziel des Studiengangs ist es, die pflegerische Arbeit am Patientenbett zu verbessern. Dafür hat die Hochschule ein Studienangebot entwickelt, das die klassische Berufssausbildung an Pflegefachschulen mit einer akademischen Ausbildung verbindet. „Bisher konnten Pflegeschüler nur im Anschluss an ihre dreijährige Ausbildung einen akademischen Abschluss erwerben“, erklärt Professorin Gertrud Hundenborn, die wesentlich daran beteiligt war, dieses Konzept zu entwickeln. „Mit dem neuen Pflegestudiengang können sie innerhalb von vier Jahren ihre Pflegeausbildung absolvieren und einen akademischen Abschluss erwerben.“ Mit dieser dualen Qualifizierung von zukünftig Pflegenden antwortet die KatHO NRW auf die sich abzeichnenden Veränderungen in der Pflege. „Zukünftig wird die Zahl pflegebedürftiger Menschen nicht nur stark zunehmen, sondern auch die Pflegesituation wird komplexer werden“, sagt Hundenborn. „Der Umgang mit chronisch Kranken oder demenziell veränderten Menschen ist eine große Herausforderung für die Pflegenden.“ Neben der praktischen Erfahrung sei verstärkt theoretisches Wissen wichtig: Wie berate ich die Angehörigen und leite ich sie an? Wie treffe ich ethisch begründete Entscheidungen? Wie baue ich Netzwerke auf, wenn die Familie den Pflegebedürftigen nicht helfen kann? Das Studium soll – neben der hochwertigen beruflichen Pflegeausbildung – ein differenziertes, breites Wissen und Können im Pflegehandeln vermitteln, das auf aktuellen Forschungserkenntnissen basiert, es soll zum eigenverantwortlichen Handeln befähigen und den Pflegenden ermöglichen, organisationale Zusammenhänge zu durchschauen und therapeutisch-pflegerische Leistungen besser zu koordinieren. Um dieses Ziel zu erreichen, wird der Studiengang so entwickelt, dass Theorie und Praxis sich idealerweise ergänzen. „Die Studierenden werden nach dem ersten Ausbildungsjahr in der Pflegefachschule in die duale Studiengangskonzeption einsteigen“, erläutert Studiengangskoordinator Prof. Dr. Wolfgang M. Heffels. „Im zweiten und dritten Ausbildungsjahr studieren sie parallel an der KatHO NRW. Nach Abschluss der pflegerischen Berufsausbildung absolvieren sie noch zwei Vollzeitsemester, bevor sie den Titel „Bachelor of nursing“ erlangen.“ Die KatHO NRW kooperiert für diesen Modellstudiengang mit rund 16 Pflegefachschulen in ganz Nordrhein-Westfalen. Der erste von bisher drei geplanten Durchläufen soll bereits diesen Herbst starten. Aufgenommen werden können pro Wintersemester 70 Studierende. Die Seminare finden in den vier Abteilungen der KatHO NRW statt: Aachen, Köln, Münster und Paderborn. Neben der KatHO NRW werden ähnliche Pflegestudiengänge auch an der FH Bielefeld und an der Hochschule für Gesundheit in Bochum angeboten. Weitere Informationen: Prof. Dr. Wolfgang Matthias Heffels, Tel. 0221/7757-126, wm.heffels@katho-nrw.de Redaktion: Julia Harzendorf, Tel. 0221/7757-508, presse@katho-nrw.de

Quelle: Pressemitteilung der Katholischen Hochschule NRW vom 07.05.2010 (http://www.katho-nrw.de)