KatHO NRW Aachen: Thema Demenz - Case Manager helfen der ganzen Familie

17.02.2010 | Altenhilfe | Nachrichten

Damit Demenzerkrankte zu Hause optimal versorgt sind, müssen hausärztliche Versorgung, Pflegedienste und andere Unterstützungssysteme gut miteinander vernetzt sein.


Wenn ein Angehöriger an Demenz erkrankt, dann betrifft das immer das gesamte Familiensystem, weil Alltagsabläufe neu organisiert werden müssen. Optimal helfen kann dabei ein Case Manager, hat Professorin Dr. Liane Schirra-Weirich von der Katholischen Hochschule NRW Aachen festgestellt. Damit Demenzerkrankte zu Hause optimal versorgt sind, müssen hausärztliche Versorgung, Pflegedienste und andere Unterstützungssysteme gut miteinander vernetzt sein. Wie das Versorgungsnetz funktioniert und was noch verbessert werden kann im Zusammenspiel von Hausärzten, Pflegediensten, Tagespflege, Beratungsstellen und betroffenen Familien, hat die Aachener Professorin in einem noch bis Ende Februar 2010 laufenden Projekt wissenschaftlich untersucht und bewertet. Auch wenn es für den Patienten emotional und psychisch günstiger ist, so lange wie möglich in seiner häuslichen Umgebung bleiben zu können - für die Angehörigen ist das meist mit einem hohen Maß an Belastung verbunden. Hier erweist sich ein Case Manager,  der die Landschaft rund um die Demenzerkrankungen kennt, für die Familien als enorme Hilfe. Dieser Fallmanager hat sowohl den Patienten im Blick. Er kennt sich aus mit Pflegediensten, Beratungsangeboten, Tagespflegehäusern, Wohnungsumbauten, finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten etc. Der Fallmanager ist auch kompetenter Ansprechpartner für die Angehörigen. Er kann Selbsthilfegruppen nennen, weiß von Angehörigenschulungen, er kann mit der Familie einen individuellen Pflege- und Betreuungsplan erarbeiten. Zu drei Viertel sind die Frauen die Versorgenden. Zum großen Teil sind es die Ehefrauen, ein fragiles Arrangement, weil diese vielfach selbst alt und nicht mehr so stark belastbar sind. Und es sind - generationenübergreifend - Töchter und Schwiegertöchter,  doch sie haben meist selbst Familie und /oder sie sind auch noch berufstätig. Zudem wächst die Belastung für die Angehörigen, je weiter die Demenz fortschreitet. Familien mit einem an Demenz erkrankten Angehörigen sollten  vertrauensvoll Hilfe in Anspruch nehmen. Erste Anlaufstellen können der Hausarzt oder Pflegestützpunkte sein. Viele Kommune haben inzwischen Stellen eingerichtet, wo Angehörige Hilfe, Beratung und Unterstützung finden.

 
Weitere Informationen:

 Prof. Dr. Liane Schirra-Weirich, Tel. 0241 / 60003-36,  l.schirra-weirich@katho-nrw.de

Quelle: Presseinformation der KatHO NRW Aachen, 17.02.2010