Grenzverletzungen: Institutionelle Mittäterschaft in Einrichtungen der Sozialen Arbeit

13.08.2010 | Soziale Arbeit

Tagung vom 27.9. bis 1.10.2010 an der FH Frankfurt am Main

Die Tagung wird vom Fachbereich 4, Soziale Arbeit und Gesundheit, der Fachhochschule Frankfurt am Main in Kooperation mit der Stadt Frankfurt und dem Gender- und Frauenforschungszentrum der Hessischen Hochschulen (gffz) durchgeführt. ReferentInnen sind u. a. Jörg Fegert, Barbara Kavemann, Thomas Röhl, Michael-Peter Schiltsky und Julia Zinsmeister.

Hintergrund der Tagung

Die jüngsten Enthüllungen über sexuellen Missbrauch und Grenzverletzungen in pädagogischen Einrichtungen werfen auch Fragen für die Soziale Arbeit auf:
  • Welche institutionellen Bedingungen ermöglichen und erleichtern
    Grenzverletzungen? Gibt es genügend institutionelles
    Wissen, um Täterstrategien zu identifizieren?
  •  Wie können Institutionen Grenzverletzungen durch organisatorische
    Maßnahmen aufdecken und ihnen entgegen wirken?
    Können Orte und Bedingungen geschaffen werden, die es
    erlauben und ermöglichen, grenzverletzendes Verhalten zu
    thematisieren – sowohl im Hinblick auf dessen ‚Aufdeckung’
    als auch in Bezug auf die Reflexion von problematischen
    Handlungen, Wünschen und Neigungen?
  • Wie gehen Fachkräfte und Institutionen ganz allgemein mit
    Machtbeziehungen, Körperlichkeit und Sexualität in der Sozialen
    Arbeit um?
  • Wie kann in der Ausbildung von SozialarbeiterInnen für die
    Wahrnehmung von Grenzverletzungen geschult werden?
    Welche Anforderungen an die Ausbildung und Weiterqualifizierung
    Sozialer Fachkräfte sind daraus abzuleiten? Gibt es
    Kriterien für eine Eignungsfeststellung in sozialen Berufen und
    wenn ja, wie können diese systematisch in der Ausbildung und
    Berufseinmündungsphase verankert werden?
  • Welche Indikatoren können für ein Qualitätssicherungssystem
    entwickelt werden, das (auch) die Vermeidung von Grenzverletzungen
    zum Ziel hat?

Zielsetzung

Ziel der Tagung ist es, einen Fachaustausch zu den Bedingungen
von Grenzverletzungen in Arbeitsbereichen der Sozialen Arbeit
zu ermöglichen. Außerdem sollen fachliche Standards entwickelt
werden im Hinblick auf
  • die Ausbildung, Eignung und Weiterqualifizierung Sozialer
    Fachkräfte sowie
  • die institutionellen Gewährleistungen,
    um Grenzverletzungen vorzubeugen, aufzudecken und entgegenzuwirken.
Tagungsort:
Fachhochschule Frankfurt am Main – University of Applied Sciences
Nibelungenplatz 1, 60318 Frankfurt am Main Vorträge: Audimax, Gebäude 4
Workshops: Seminarräume, Gebäude 2 Anmeldung bis 31.8.2010 Nähere Informationen finden Sie im im Internet unter
www.fh-frankfurt.de/tagung_grenzverletzungen.

Quelle: Fachhochschule Frankfurt am Main - University of Applied Sciences, Fachbereich 4: Soziale Arbeit und Gesundheit, Heike Beck, per Mail am 12.08.2010