Für Zusammenhalt - gegen Ausgrenzung

04.10.2010 | Sozialpolitik | Nachrichten

AWO plädiert auf Sozialkonferenz für die Stärkung des Sozialen in Deutschland

"Wir müssen in Deutschland sehr aufpassen, dass wir den Zusammenhalt unserer Gesellschaft nicht gefährden", so der AWO-Präsident Wilhelm Schmidt auf einer Sozialkonferenz des Wohlfahrtsverbandes in Essen. "Es wird derzeit eine Politik für die Wenigen und auf Kosten der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger gemacht; es ist eine Politik, die die starken Interessen prämiert und die schwachen Interessen überhört", betont Schmidt. "Eine solche Politik untergräbt den Sozialstaat und wird zugleich die Spaltung innerhalb der Gesellschaft vergrößern." Ähnlich äußerte sich auch der SPD-Parteivorsitzende Sigmar Gabriel in seiner Grundsatzrede. "Teilhabe an unserer Gesellschaft und Zusammenhalt stärken, das ist die zentrale Aufgabe", so der Gabriel. Ein funktionierender Sozialstaat sei deshalb unabdingbar. Er "ist eine Freiheitsagentur für einen Zugang zum selbst bestimmten Leben". Wilhelm Schmidt und Sigmar Gabriel betonten unisono, dass gerechte Arbeitsverhältnisse geschaffen werden müssen. Eine Lohnabwärtsspirale befördere die Armut in Deutschland. Von daher "ist die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns unabdingbar", so der SPD-Parteivorsitzende. Die AWO setzt derzeit mit ihrer Kampagne "Jetzt geht's ans letzte Hemd" ein Zeichen gegen den Sozialabbau und für den Zusammenhalt in Deutschland. Nach dem öffentlichen Protest vor dem Berliner Reichstagsgebäude während der Haushaltsberatungen des Bundestages ist die Sozialkonferenz ein weiterer wichtiger Teil dieser Kampagne. "Wir wollen nicht nur protestieren, sondern auch inhaltlich argumentieren", so der AWO-Präsident. Es sei dringender denn je, "seriös und angemessen über ein gerechtes Miteinander in Deutschland zu diskutieren", fordert Schmidt. Deshalb sei es ein wichtiges Signal, "wenn die AWO hier in Essen zu dieser Sozialkonferenz zusammengekommen ist, um der Sozialpolitik wieder eine Stimme zu geben." Sozialpolitik dürfe nicht als ein "lästiges Anhängsel der Gesellschaft angesehen werden", ergänzte der SPD-Parteivorsitzende Gabriel.

Quelle: Pressemeldung des AWO Bundesverbandes e.V. vom 01.10.2010
http://www.awo.org