Diakonie-Präsident i.R. Prof. Dr. Dr. h.c. Theodor Schober verstorben

28.07.2010 | Soziale Arbeit | Personalia

Der ehemalige Präsident des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland starb im Alter von 91 Jahren.

Berlin (DW EKD) - Diakonie-Präsident i.R. Professor Dr. Dr. h.c. Theodor Schober ist am 26. Juli 2010 im Alter von 91 Jahren verstorben. Von 1963 bis 1984 war er Präsident des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland. In seiner 21-jährigen Amtszeit hat er die Struktur des Diakonischen Werkes entscheidend geprägt und sich sowohl in den evangelischen Landes- und Freikirchen als auch in Politik und Öffentlichkeit ein hohes Ansehen erworben. „Theodor Schober prägte die entscheidende Phase des Ausbaus des Diakonischen Werkes im expandierenden westdeutschen Sozialstaat und führte Innere Mission und Hilfswerk endgültig zusammen“, würdigte Präsident Kottnik den Verstorbenen. Er war einer der bekanntesten kirchlichen Sozialpolitiker und hat die Diakonie bis zum Ende seiner Amtszeit zu einem der größten Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland mit damals 270.000 Beschäftigten ausgebaut, so Kottnik weiter. Hoch geachtet wurde Schober wegen seiner Integrationskraft. In der Ökumene wirkte er als „Brückenbauer“ vor allem zur Caritas und zu den Kirchen in Ostdeutschland. Nachdrücklich bemühte er sich um die Eingliederung der seit Anfang der sechziger Jahre nach Deutschland gekommenen ausländischen Arbeitnehmer. Schober wurde 1918 in Zirndorf (Bayern) als Pfarrerssohn geboren. Schon vor Beginn seines Theologiestudiums, das er in Tübingen und Erlangen absolvierte, erlebte er Kriegsdienst und Gefangenschaft. Nach Vikariat und Pfarramt in Erlangen war er von 1955 bis 1963 Rektor des Diakonissenmutterhauses im mittelfränkischen Neuendettelsau, bevor er 1963 zum Präsidenten des Diakonischen Werkes der EKD berufen wurde. 1969 erhielt er die theologische Ehrendoktorwürde der Universität Seoul, 1980 wurde ihm der Professorentitel von der baden- württembergischen Landesregierung verliehen. 1983 erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Von 1984 bis 1991 war er Beauftragter des Rates der EKD für die Seelsorge an den deutschen Kriegsverurteilten in ausländischen Gewahrsam, von 1979 bis 1988 Präsident des Internationalen Verbandes für Innere Mission und Diakonie. Die Beisetzung findet am Freitag, dem 30.07.2010 um 14.00 Uhr auf dem Anstaltsfriedhof der Diakonie Stetten, Kernen i. Remstal statt.

Quelle: Pressemitteilung des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V. vom 27.07.2010
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