Diakonie, Caritas und Bayerischer Hospizverband gründen „Bayerisches Hospiz- und Palliativbündnis“

21.12.2010 | Altenhilfe | Nachrichten

Nürnberg - Bestehende Angebote zur Sterbebegleitung besser vernetzen, und die flächendeckende Versorgung mit entsprechenden Diensten sicherstellen – das ist das Ziel des „Bayerischen Hospiz- und Palliativbündnisses“, das am 20.12.2010 in Nürnberg vorgestellt wurde. Bündnispartner sind der bayerische Hospiz- und Palliativverband und die beiden großen konfessionellen Wohlfahrtsverbände Diakonie und Caritas. Der Präsident des Diakonischen Werkes Bayern, Dr. Ludwig Markert, betonte bei der Vorstellung des Bündnisses: „Wir wissen längst, dass mit einer entsprechenden seelsorgerlichen und medizinischen Begleitung das Ende des Lebens eben gerade nicht einsam und schmerzhaft ist.“ Es sei aber diese Angst, die hinter der Zustimmung zur aktiven Sterbehilfe stehe, die Umfragen immer wieder feststellen. „Es kann uns gelingen, den Menschen die Angst vor diesem Sterben zu nehmen.“ In Bayern begleiten jährlich circa 5.000 ehrenamtliche Hospizhelfer in rund 225.000 Einsatzstunden sterbende Menschen auf ihrem letzten Weg. Es gibt 140 ambulante Hospizdienste mit 23.000 Vereinsmitgliedern. 25 ambulante Hospiz- und Palliativberatungsdienste  sowie 6 der 14 stationären Hospize in Bayern sind Mitglied im Caritasverband bzw. der Diakonie. Diese 25 Hospizvereine hatten 2009 1255 ehrenamtliche aktive Hospizbegleiter und führten 1848 Sterbebegleitungen zu Hause, in Alten- und Pflegeheimen sowie Einrichtungen der Behindertenhilfe durch. Mit Maltesern sind es 1427 Ehrenamtliche und 2053 Sterbebegleitungen. Nach Ansicht der Bündnispartner aber gibt es nach wie vor zu wenige Angebote, und jene, die es gibt, seien unterfinanziert. Landescaritasdirektor Karl-Heinz Zerrle: „Die Hälfte aller Hospizdienste arbeitet rein ehrenamtlich. Und die stationären Hospize, die laut Gesetzgeber einen Eigenmittelanteil von 10% aufbringen müssen, leisten de facto einen wesentlich höheren Anteil zur Finanzierung ihrer Leistungen.“ Sowohl Markert als auch Zerrle wiesen heute auf das besondere Problem der „Spezialisierten Ambulante Palliativversorgung“ hin, die der Gesetzgeber im Jahr 2007 eingeführt hat. Sie soll eine entsprechende häuslische Behandlung ermöglichen. Markert: „Bisher gibt es in Bayern insgesamt 10 Teams, davon ein Team für Kinder, die diese Versorgung anbieten. In einem Flächenstaat wie Bayern müssen Lösungen gerade für ländliche Gebiete gesucht werden, damit auch in diesen Regionen die Spezialisierte ambulante Palliativversorgung realisiert werden kann.“ Weitere Informationen zum Bayerischen Palliativbündnis erhalten Sie auch unter http://www.bhpv.de

Quelle: Pressemitteilung des Diakonischen Werkes Bayern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern - Landesverband der Inneren Mission e.V. -vom 20.12.2010
http://www.diakonie-bayern.de